25 Jahre ist es her, dass die ersten JEC Innovation Awards vergeben wurde. Und von Jahr zu Jahr nimmt die Anzahl der Finalisten und Kategorien zu: Composites erobern sich immer neue Anwendungsfelder. In diesem Jahr sind es bereits 33 Finalisten und 11 Sieger. Leichtbau und Nachhaltigkeit spielen 2023 bei fast allen ausgewählten Innovationen eine wichtige Rolle. Offenbar haben einige Unternehmen die vergangenen Jahre für intensive Entwicklungsarbeiten genutzt – es sind einige wirklich tolle Neuheiten dabei. Schmökern Sie sich durch die Kurzvorstellungen und lassen Sie sich überraschen.
In den letzten 25 Jahren haben mehr als 1.900 Unternehmen weltweit am JEC Composites Innovation Awards Programm teilgenommen. 214 Unternehmen und 527 Partner wurden für ihre Innovationen im Bereich der Verbundwerkstoffe ausgezeichnet.
Die Kategorien in diesem Jahr sind Anwendungen und Prozesse aus den Branchen Luft- und Raumfahrt sowie Automobil und Nutzfahrzeuge. Weiterhin wurden Sieger in den Kategorien Hoch- und Tiefbau, Kreislaufwirtschaft & Recycling, Digital, KI & Daten sowie Ausrüstung, Maschinen & Schwerindustrie gekürt, ebenso wie aus den Bereichen Maritimer Transport & Schiffbau, Erneuerbare Energien sowie Sport, Freizeit und Erholung.
Die Sieger wurden am 02. März in einem Live-Stream bekannt gegeben und sind mit 🥇 markiert.
Bild oben: Die Prämierung der Sieger des 25. JEC Innovation Awards 2023 fand Anfang März statt. Das Youtube-Video zur Preisverleihung ist im Kasten am Ende des Beitrags verlinkt. (Quelle: JEC)
Luft- und Raumfahrt – Anwendung
- 🥇 Fraunhofer ICT (Deutschland) zusammen mit Alpex Technologies (Österreich), AMADE-UdG und Leitat (beide Spanien)
Die hybride Sitzstruktur für Flugzeuge in funktionsintegrierter Leichtbauweise wurde unter Nachhaltigkeitskriterien – einfaches Recycling durch recyclingfähiges Monomaterial für alle Polymerteile, – entworfen. Sie wird durch automatisierte Prozesse hergestellt.
Besonderheiten: Nachhaltiges CFK auf PU-Basis mit geringerem CO2-Footprint; weniger Teile und damit kürzere Montagezeit; Herstellung mit serientauglichen Prozessen (SMC/WCM) zur Kostensenkung und ein attraktives Design - Nikkiso (Japan) zusammen mit A&P Technology (USA) und Solvay Japan (Japan)
- Toray Carbon Magic (Japan) zusammen mit Ispace (Japan)
Entwicklung des Nikkiso-Designs einer integrierten Versteifungskomponente. Das Design macht eine One-Shot-Verarbeitungstechnologie möglich, die die Gesamtprozesszeit von sieben auf eine Stunde reduziert.
Besonderheiten: Design als integrierte, versteifte Paneele aus Endlosfaser; effizienter Materialeinsatz, einfache Verarbeitung und Umformung,hochgradig drapierbar; One-Shot-Fertigung
Mondlandefähre mit Kohlenstoff-Monocoque-Struktur: Leichtgewichtige Struktur, die auf eine spezifische Festigkeit und Steifigkeit ausgerichtet ist.
Besonderheiten: Verbundwerkstoffe mit Sandwich-Struktur, kosteneffizientes Produktionsverfahren, integrierte Verbundwerkstoffstruktur, schnelle Entwicklung & Produktion der Verbundwerkstoffteile
Luft- und Raumfahrt – Prozess
- 🥇 CETIM (Frankreich) zusammen mit Loiretech (Frankreich), AFPT (Deutschland) und Sonoca (Belgien)
Herstellung einer Krügerklappe aus thermoplastischem Kunststoff: in situ hergestellt mit einem automatisierten Thermoplastverfahren.
Besonderheiten: In-situ-Konsolidierung mit automatischer Prozessführung (Laser-Filament-Winding) und reproduzierbem Prozessergebnis, recyclingfähig, geringere Fertigungskosten, geringeres Gewicht des Bauteils - AMRC mit Boeing, Wallis Way, Catcliffe (Großbritannien) zusammen mit Embraer RT Europe (Portugal)
- CTC (Deutschland) zusammen mit Airbus (Deutschland), Siempelkamp Maschinen- und Anlagenbau (Deutschland)
Selbsthärtendes CFK für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt: Beim Self-Curing wird der Joule-Effekt genutzt, um CFK mit leitfähigen Kohlenstofffasern auf Aushärtungstemperatur zu bringen. Ein energieeffizienter Prozess mit kurzer Aushärtungszeit und hoher Bauteilqualität.
Besonderheiten: Energiearme Aushärtung von CFK, geringer Kapitalaufwand, hohe Laminatqualität, Webereitung für multifunktionale Verbundwerkstoffe
Hydrostatische Membranpresstechnik für Verbundwerkstoffe: Verwendet wird eine dünne, flexible Stahlmembran für die Druckanwendung beim Herstellen von Verbundwerkstoffen. Damit werden Nachteile und Toleranzprobleme des Werkzeugeinsatzes bei hart-hart-Kombinationen gemildert. Die Flexibilität der Membran gleicht alle Stärketoleranzen im Laminat aus und sorgt so für eine hochqualitative Verfestigung.
Besonderheiten: Hydrostatischer Druck liefert einen perfekten Verarbeitungsdruck, One-Shot Verfestigung und Integration für hohe Produktionsraten, keine Hilfsstoffe erforderlich, Zykluszeiten von einer Stunde für Hochtemperatur-Thermoplaste verringern Energieverbrauch; flexibel, da das gleiche Oberwerkzeug für mehrere Teile verwendet werden kann.
Automobil und Transport – Bauteilkonstruktion
-
L&L Products (USA) zusammen mit BASF Corporation (USA) und Toyota (USA)
Toyota Tundra Sitzlehnenkonstruktion aus Verbundwerkstoffen: Eine Ganzstahlbaugruppe, die 60 gestanzte und geschweißte Teile enthielt, wurde bei einer Gewichtsreduktion um ein Fünftel durch vier Verbundwerkstoffteile ersetzt, wobei alle relevanten Crash-Test-Anforderungen erfüllt werden.
Besonderheiten: Eigene Entwicklungskompetenz, besondere CAE-Fähigkeiten, besonders hohes Festigkeits-Gewichts-Verhältnis, wettbewerbsfähiger Preis und die nahtlose Integration von Kleb-/Dichtstoffen - 🥇 Dr. Ing. h.c. F. Porsche (Deutschland) zusammen mit Action Composites (Österreich), Kube Ingenieurbüro (Deutschland), Lab for Lightweight Design, IKTD, Universität Stuttgart, (Deutschland)
- Brose Fahrzeugteile (Deutschland) zusammen mit 1 A Autenrieth Kunststofftechnik (Deutschland), Dr. Ing. h.c. F. Porsche (Deutschland), Fraunhofer IGCV (Deutschland), Kube Ingenieurbüro (Deutschland) und Wafios (Deutschland)
Carbon-Überrollkäfig für Serienfahrzeuge: Extrem leichter Überrollkäfig aus Carbon, der durch die Entwicklung einer einzigartigen Geometrie gesetzeskonform in ein Serienfahrzeug eingebaut werden kann.
Besonderheiten: Hohe Gewichtsreduzierung im Vergleich zu Stahl und sogar Titan; topologieoptimiertes, einzigartiges bionisches Design; innovativer Berechnungsansatz – automatisierte Verknüpfung zwischen CAD und FE; innovativer Serienfertigungsprozess als strukturelles Hohltei; erfüllt FIA-Belastungskollektiv
DRIFT-Technologie: Drahtförmige Inserts zur lastgerechten Faserverstärkung spritzgegossener Thermoplastbauteile.
Besonderheiten: topologieoptimierte 3D-Design-Freiheit; disruptive strukturelle/funktionale Eigenschaftsprofile; großserienfähige Produktion; verbesserte Kosteneffizienz und Materialausnutzung; ausgeprägte Nachhaltigkeit
Automobil und Transport – Verfahren
- Alia Mentis (Italien) zusammen mit Automobili Lamborghini (Italien), Ferrari (Italien), Filippi Boats (Italien), Geven (Italien) – MFC Hawaii (USA), Sabelt (Italien), Scuderia Alphatauri (Italien) und SUM (Italien)
Koridion – aktive Kernformung: Das neue Verfahren, das alle bisherigen Grenzen der CFK-Umformung aufhebt
Besonderheiten: Gestaltungsfreiheit, komplexe Formen und selbstformende Strukturen, monolithisch, Druckausgleich bis 12bar, ultraleicht, feuerfest, stoßfest, lösbar, keine Autoklaven, keine Folien, einfacher Prozess; etwa 40 Prozent weniger CFK notwendig, Arbeitsersparnis etwa 50 Prozent; Um die Hälfte geringere CO2-Emissionen - 🥇 Audi (Deutschland) zusammen mit Polytec (Niederlande)
- Nanografen (Türkei) zusammen mit Farplas Otomotiv (Türkei), Oyak Renault (Türkei) und Ravago Petrokimya Üretim (Türkei)
BEV-Batterieschutzplatte in Verbundbauweise: Größter, innovativer, nachhaltiger BEV-Unterfahrschutz in thermoplastischer Sandwich-Leichtbauweise mit hocheffizienter One-Shot-Herstellbarkeit für den neuen Audi Q8 e-tron.
Besonderheiten: Hohes Leichtbaupotenzial für BEV-Unterfahrschutz, ersetzt Design aus Aluminium; deutliche Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im Vergleich zur Aluminiumkonstruktion; neues Pressverfahren für die Großserienfertigung komplexer Sandwichbauteile; recyclingfähige Konstruktion
Graphen aus Altreifen für Leichtfahrzeuge: Nanografen stellt per Pyrolyseverfahren Graphen aus Altreifen im Pilotmaßstab her, das als zusätzliche Verstärkung im Compoundierverfahren für kostengünstige und leichte Automobilverbundwerkstoffe verwendet wird.
Besonderheiten: Nachhaltige Graphenherstellung aus Altreifen im Pilotanlagenmaßstab; Gewichtsminderung der Bauteile durch das Reduzieren der Hauptverstärkung und das Integrieren von Graphen; Leichte thermoplastische Verarbeitung von Graphen ohne zusätzliche Behandlung; kostengünstiges Recycling-Graphen; großvolumige Produktionskapazität und leicht skalierbarer Prozess
Hoch- und Tiefbau
- Carbo-Link (Schweiz) zusammen mit Seele (Deutschland)
CFK-Seilnetz-Glas-Fassade: neuartige CFK-Seilnetzstruktur für Glasfassaden, die maximale Transparenz ohne sichtbare Tragkonstruktion bietet und eine klare Formensprache für Gebäudehüllen ermöglicht.
Besonderheiten: die hohe Zugfestigkeit sorgt für die strukturellen Belastbarkeit; das geringe Gewicht bedingt geringere Anforderungen an den Oberbau bei größeren Projekten; die Spannung läst über die Lebensdauer nicht nach; längere aktive Lebensdauer, geringere Wartungs- und Betriebskosten - Asset International structures (Großbritannien) zusammen mit Cowi UK (Großbritannien)
- 🥇 Nanotures (Spanien) zusammen mit Composyst (Deutschland), Diab (Spanien), Fibertex (Dänemark), Gavazzi (Italien), MAP Yachting (Frankreich), MEL (Spanien), Saertex (Deutschland), Sicomin (Frankreich), Sky (Ungarn) und Zoltek (Ungarn)
- Fachhochschule Norwestschweiz (Schweiz) zusammen mit Huntsman Advanced Materials Switzerland (Schweiz)
- 🥇 Toyota Industries Corporation (Japan) zusammen mit Kurimoto (Japan), Nagoya University (Japan), Nakashima Propeller (Japan), Toyota Central R&D Labs (Japan), Toyota Motor Corporation (Japan) und Uster technologies (Schweiz)
- Evonik Operations (Deutschland) zusammen mit Kemijski Institut (Slowenien)
Struktur zum Schutz von Waldfledermäusen: die seltene Fledermausart wird durch eine sichere Offsite-Konstruktion geschützt.
Besonderheiten: Einsatz faserverstärkter Kunststoffe in großen Infrastrukturprojekten, die helfen, den Lebensraums und von rund 13 Fledermausarten zu bewahren. geringer Wartungsaufwand mit niedrigen Lebenszykluskosten und langer Lebensdauer der Konstruktion; verkürzte Bauzeit, daher minimierte Auswirkungen auf die Umwelt und geringere Gesamtbaukosten
Verbundwerkstoffdach für das Stadion von Real Madrid: Drei Elemente werden mechanisch verbunden, um Träger mit einer Spannweite von 75 Metern zu erreichen. Hergestellt wurden die Träger über Infusion mit doppelter VAP-Membran, wodurch Löcher im Kern und überschüssiges Polymer vermieden wurden.
Besonderheiten: Gewichtsreduzierung und Vereinfachung der Montage vor Ort, sehr gute mechanische Eigenschaften, Vorteile für Umwelt und Energie
Kreislaufwirtschaft & Recycling
Rundschweißverfharen für duroplastische Verbundwerkstoffe: Ein schnelles Schweißverfahren zum Herstellen von Hochleistungsverbindungen zwischen schnell aushärtenden Epoxidharz-Verbundwerkstoffen mit einer kombinierten thermoplastischen Zwischenschicht, die eine recyclingfähige Konstruktion ermöglicht.
Besonderheiten: Design for Recycling; schnelles Schweißen duroplastischer Verbundwerkstoffe; Leichtbau-Verbindungskonstruktion; reduzieren der CO2-Emissionen durch Demontage und Wiederverwendung
100 Prozent recyceltes CF-Spinngarn (rCF), verarbeitbar mit Pultrusionsverfahren. Aufbau eines umfassenden CF-Kreislaufsystems vom Recycling bis zur Produktanwendung.
Besonderheiten: Anwendbares CF-Recycling für das Pultrusionsverfahren mit Epoxidmatrix; recyceltes CFK mit annähernde der Leistung von neuem CFK; umfassendes CF-Recyclingsystem; hohe Kompatibilität mit bestehenden Fertigungsverfahren und Harzmatrizes; verringerte Umweltbelastung
Duroplastisches Bio-Harz: niedrigviskoses Harz auf Ligninbasis. Einsetzbar in etablierten Prozessen reduziert es den CO2-Fußabdruck von Verbundwerkstoffen erheblich.
Besonderheiten: um 75 Prozent geringerer CO2-Fußabdruck; Biobasiert aus Abfallmaterial der Papier- und Zellstoffindustrie; Drop-in-Harz; einfache Anwendung, niedrige Viskosität; ausgezeichnete Leistung, insbesondere in Kombination mit Flachs
Digitalisierung, KI & Daten
- Twin Robotics (Frankreich)
Selbstlern-Algorithmus für Thermografie: Die Thermografie ist eine schnelle Methode zur robotergestützten Prüfung von Verbundwerkstoffteilen. Die Innovation liegt in einem selbstlernenden Algorithmus, der automatisch den oder die optimalen Pfade für die Inspektion definiert.
Besonderheiten: Automatische Offline-Programmierung (OLP), vollständige Simulation des Thermografen, keine Kenntnisse in Robotik erforderlich, digitaler Zwilling für das Robotersystem - NETZSCH Process Intelligence (Deutschland) zusammen mit Carbon Revolution (Australien), Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt und das CosiMo Project (Deutschland), Netzsch Group (Deutschland) und Schwarz Plastic Solutions (Deutschland)
- 🥇 NIAR (National Institute for Aviational Research)/WSU (USA)
KI-gestützte, Cloud-basierte Echtzeit-Prozesssteuerung: SensXPERT ist eine durchgängige, integrierte Equipment-as-a-Service-Lösung für die kunststoffverarbeitende Industrie, die Herausforderungen in Bezug auf gleichbleibende Prozessstabilität und Kosteneffizienz löst.
Besonderheiten: Prozesszyklus-Optimierung in Echtzeit, In-Mold-Prozesskontrolle, Rückverfolgbarkeit für jedes produzierte Teil, bis 50 Prozent weniger Ausschuss und um etwa 23 Prozent geringere Energiekosten, optimierter Einsatz personeller Ressourcen
In-Process AFP Manufacturing Inspection System (IAMIS) für den AFP-Kopf (Automatic Fibre Placement) zur Erkennung von Fertigungsfehlern und ein benutzerfreundliches Augmented-Reality-Visualisierungsmodul.
Besonderheiten: verbesserte Produktionseffizienz, weniger arbeitsintensive manueller Inspektionen und dennoch verbesserte Qualität; Augmented-Reality-Visualisierung für Reparatur und Qualitätssicherung; Erstellen einer digitalen Aufzeichnung von Mängeln für die Zertifizierung und für eine zustandsorientierte Instandhaltung
Maschinenbau und Schwerindustrie
- Talgo (Spanien) zusammen mit Aernnova (Spanien) und FIDAMC (Spanien) sowie Tecnalia (Spanien)
Wagon-Karosserie eines Hochgeschwingkeitszuges aus Verbundwerkstoff: hybride Verbundwerkstoff-Karosseriestruktur für Hochgeschwindigkeitszüge aus CFK-Verbundwerkstoff und Aluminium mit einer Gewichtsreduzierung von 25 Prozent. Der Prototyp ist ein kompletter Wagenkasten eines Zwischenwagens des Talgo 350 im Maßstab TRL 6/7 1:1.
Besonderheiten: Erhöhung der Kapazität durch Leichtbau; verringerter Energieverbrauch, vereinfachter Montageprozess - 🥇 IsoTruss (USA) zusammen mit My Learning Alliance (USA), U.S. Bureau of Land Management Wyoming (USA), United States Department of Agriculture National Institute of Food and Agriculture (USDA- NIFA) (USA sowie Utah State University (USA)
- BK Components (Argentinien) zusammen mit BCK ID (Argentinien), Caiman (Argentinien) und Kohlenia (Argentinien)
IsoTruss-Kohlefasertürme sind bei gleichem Gewicht bis zu zwölfmal stärker als Stahl oder bei gleicher Belastung nur ein Zwölftel des Gewichts, je nach Konstruktion, Standort und Spezifikationen.
Besonderheiten: Materialvorteile: Hohe Festigkeit, hohe Steifigkeit und lange Haltbarkeit, Quer-Isotropie, Radiofrequenztransparenz, Korrosionsbeständigkeit
Strukturelle Vorteile: Widerstandsfähig gegen Ausbeulen der Schale/leichtes Gewicht/geringer Luftwiderstand; Schadenstoleranz/Ästhetik; Geringerer CF-Anteil bei der Herstellung und das leichte Gewicht senken die Versand-/Installationskosten. CO2-Emissionen um 70 Prozent vermindert
Leichte Ausleger für landwirtschaftliche Spritzgeräte: Ein modulares Konzept für ein Spritzgestänge mit intelligentem Einsatz von Verbundwerkstoffen und Herstellungsverfahren für eine skalierbare, kosteneffiziente und umweltfreundliche Lösung für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge.
Besonderheiten: Längere Lebensdauer steigert die Produktivität; Dank Leichtbau geringeres Gewicht und verbessertes dynamisches Verhalten des Spritzgestänges; verminderte Umweltbelastung (weniger Kraftstoff/Recycling von Schrott/Punktspritzsysteme), Leicht zu reparieren dank der Klebeverbindung des Reparatursatzes, vertikale Integration und hohe Automatisierung der Produktionsprozesse.
Seeverkehr und Schiffbau
- Rondal (Niederlande) zusammen mit Artemis Technologies (Großbritannien) und Curve Works (Niederlande)
- 🥇 Chantiers de l’Atlantique (Frankreich) zusammen mit Avel Robotic (Frankreich), Bureau Veritas (Frankreich), CDK (Frankreich), Hexcel (Frankreich), Lorima (Frankreich), MECA (Frankreich), Multiplast (Frankreich) und SMM (Frankreich)
Fester Segelmast: Industrialisierung der Herstellung von sehr großen Masten, um der Preisstruktur und den Fristen der Schiffsindustrie gerecht zu werden. Der Prozess basiert auf im Autoklaven gefertigten Carbon-Vorformlingen. AFP-gefertigte Hülsen werden verwendet, um die 24 Meter langen Abschnitte schnell und effizient zusammenzusetzen.
Besonderheiten: Verbesserter Qualitätsstandard durch präzise automatisierte Laminierung, höhere Produktivität dank kürzerer Fertigungsprozesse mit weniger Prozessschritten. Bedingt dadurch geringere Produktionskosten; weniger Abfall und geringeres Produktionsrisiko, verbesserte Konsistenz bei der Massenfertigung von Teilen. - Groupe Beneteau (Frankreich) zusammen mit Chomarat (Frankreich)
Serielle Verwendung von Hanf für Kleinteile für die Bootsfahrt: Entwicklung eines Glas-Hanf-Komplexes und dessen Integration in die industrielle Produktion von Verbundwerkstoffteilen im geschlossenen Formverfahren für den Bootsbau.
Besonderheiten: nachhaltige Serienproduktion mit Hanffasern für die Schifffahrt, Entwicklung einer regionalen Industrie
Automatisiertes, formloses Flügelsegel aus Verbundwerkstoff für Yachten: ein vollständig anpassbares, automatisiertes Flügelsegel aus Verbundwerkstoffen, das aus Kohlefaser-Hautpaneelen zusammengesetzt ist, die mit adaptiven Werkzeugen hergestellt werden.
Besonderheiten: emissionsärmere Yachten, nachhaltiger Windantrieb mit geringstmöglichem CO2-Footprint in der Herstellung, innovativer Strukturaufbau aus mehreren Prepregs, skalierbarer und sehr flexibler Herstellungsprozess, segelbereit in nur 10 Sekunden
Erneuerbare Energien
- 🥇 Huntsman Advanced Materials (Schweiz) zusammen mit Antala (Spanien), Biesterfeld Group – Bodo Moeller Chemie (Deutschland), Emanuele Mascherpa (Italien), Samaro (Frankreich) und Viba NL (Niederlande)
- Gurit (Schweiz)
Design-Plattform für die Leichtbauweise von Rotorblättern: OptiCore ist eine Software, die effizientere Kernsätze für Rotorblätter ermöglicht – unter Berücksichtigung der mechanischen Eigenschaften, der geometrischen Passform, des Flügelgewichts, der Harzaufnahme, der Herstellungskosten, der Gesundheit und der Durchlässigkeit.
Besonderheiten: Geringere Kosten für Windenergie, schnellere Produktentwicklungszeit, verbesserte mechanische Eigenschaften der Rotorblätter, Kosten- und Gewichtseinsparung - Corpower Ocean (Schweden) zusammen mit Corpower Ocean Portugal (Portugal)
Sauberer Strom aus Meereswellen: Wellenkraftwerk im industriellen Maßstab, ermöglicht durch eine innovative mobile Wickelanlage für Herstellung von Verbundwerkstoffrümpfen in großem Maßstab.
Besonderheiten: bis 30 Prozent höhere jährliche Energieausbeute (AEP), 70 Prozent weniger End-to-End-Produktionskosten für Schiffsrümpfe, bis 20 Prozent geringere Energiekosten (LCOE) – jeweils im Vergleich zu Stahl. Verbesserte Zuverlässigkeit, Robustheit und Langlebigkeit im heraufordernden Meeresklima, skalierbare Vor-Ort-Produktion von WEC-Rümpfen durch das Konzept einer mobilen Wickelanlage
Nicht brennbare, geruchsarme und grundierungsfreie Acrylat-Strukturklebstoffen mit einem günstigen Gesundheits- und Sicherheitsprofil, die eine besonders gute Klebeleistung auf verschiedenen Substraten bieten.
Besonderheiten: Sicherheit und Produktivität, reduzierte CO2-Emissionen (Transport), Kostensenkung (Lagerung/Absicherung), Leistung, Multi-Substrate und Verbundwerkstoffverklebung, Materialmodelle für die Simulation verfügbar
Sport und Freizeit
- 🥇 Swancor Holding (Taiwan) zusammen mit Gigantex Composite Technologies (Taiwan)
Fahrrad aus duroplastischem CFK wurde aus recycelbarem Ezciclo Prepreg hergestellt. Verbundwerkstoffteile können mit der CleaVER-Flüssigkeit recycelt werden, um Harz und Fasern zurückzugewinnen und so einen geschlossenen Recyclingkreislauf für duroplastische Verbundwerkstoffe zu ermöglichen, nahezu ohne die mechanischen Eigenschaften der Fasern zu beeinträchtigen.
Besonderheiten: vollständig recycelbare, Fahrradteile aus duroplatischen Faserverbundkunststoff dank eines innovativen Harzsystems, Drop-in für bestehende Produktionsanlagen und -prozesse, Recycling mit geringerem CO2-Footprint, kein Abfall - Compo Tech Plus Spol (Tschechische Republik) zusammen mit Tschechische Technische Universität in Prag (Tschechische Republik)
Die Faserwickel- und Schlaufentechnologien des Unternehmens wurden hier für die miteinander verbundenen Unterbaugruppen des Rahmens verwendet, d. h. des Tretlagergehäuses, der Kettenstreben sowie der oberen, vorderen, unteren und Sitzrohrteile eines Mountainbike-Rahmens. Mit den ILT-Produktionsverfahren können eine einzige große hohle integrierte Schlaufenendverbindung oder mehrere einzelne Schlaufen hergestellt werden, um spezifische Befestigungen und Verschlusssysteme anzubringen.
Besonderheiten: Stärkere Verbindungen und effizienter Materialeinsatz, Vermeidung von überlaminierten Verbindungen, dank Prozessintegration geringerer Arbeitsaufwand, höhere Produktivität, geringere Teilekosten. - Pitaka (China) zusammen mit a-Motion Advanced Materials & Technology (China), Expliseat (Frankreich) und Roctool (Frankreich)
Modularer Reisekoffer aus rCFK: Anwendung von rCFRP (recyceltem CFK) und natürlichen Flachsfasern mit Roctool TP Technologie; Recyceln & Wiederverwenden von Expliseat; modularer Aufbau ermöglicht Recycling der Verbundwerkstoffteile aus den Produkten.
Besonderheiten: Modulares Design und einfache Reparatur, flexibel anzupassen, leicht, langlebig und umweltfreundlich; nachhaltig, weil Verbundwerkstoffe wiederverwertet werden
Quelle: Die Bilder sind der Pressemitteilung der JEC Group entnommen.
Autor: Christine Koblmiller, Redakteurin, Gründerin, Fachjournalistin aus Leidenschaft, überzeugter Leichtbau-Fan.
Mit dem Metamagazin Leichtbauwelt.de habe ich 2018 den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und mit Leichtbauwelt ein neues Medienformat im B2B-Umfeld geschaffen. Seit etwa 25 Jahren bin ich Redakteurin für technische B2B-Fachzeitschriften. Für verschiedene führende Fachmagazine habe ich als eBusiness-Projektmanager Industrie schon 2001 crossmediale Angebote eingeführt, denn die Digitalisierung aller Lebensbereiche hat Einfluss auf unser Informationsverhalten. Deshalb bin ich mir sicher, dass sich die Medienbranche wandeln muss. Mehr über mich finden Sie unter Conkomm, auf Xing oder LinkedIn.
„Leichtbau fasziniert und begeistert. Eine Zukunft ohne Leichtbau ist nicht denkbar. Deshalb bin ich sicher, dass Leichtbauwelt.de Inspiration für Ihren Fortschritt ist.“
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