35 Millionen Abschluss: MT Aerospace wird Phoebus weiterentwickeln

Das Weiterentwickeln der Demonstratoren für CFK-Oberstufen von europäischen Trägerraketen ist Gegenstand des 35-Millionen-Euro-Vertrags, den MT Aerospace und die Ariane Group unterzeichnet haben. Beide Unternehmen gemeinsam erhielten den Zuschlag der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), um die Entwicklung des Projekts Phoebus (Prototype for a Highly OptimizEd Black Upper Stage) fortzusetzen.

Mit seiner Hilfe soll eine Oberstufe aus leichten Verbundwerkstoffen auf Basis von Kohlefasern für die neuen europäischen Trägerraketen entwickelt werden. Die Verwendung des smarten Werkstoffes Kohlefaser ermöglicht weitgehend auf metallische Komponenten der Oberstufentanks und -strukturen zu verzichten. Das spart Masse, erhöht die Nutzlastkapazität der Trägerraketen, reduziert den Ressourceneinsatz und verbessert damit entscheidend die Wettbewerbsfähigkeit zukünftiger Trägerraketen. Die ‚schwarze Oberstufe‘ für die nächste Generation europäischer Trägerraketen wird aus ultraleichten Verbundwerkstoffen bestehen.

Phoebus soll in zwei Phasen bis Mitte 2023 und in 2025 getestet und validiert werden.

„MT Aerospace erreicht damit Technologieführerschaft in Europa und wird daraus neue Produkte entwickeln. Dies eröffnet neue und globale Wachstumschancen für den Standort Augsburg und ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Unternehmensentwicklung.“
Ulrich Scheib, Vorstand Programme bei MT Aerospace.

Mit der Verwendung von Carbonfasern wird das Gewicht der Oberstufe nachhaltig reduziert werden. Phoebus ist ein Schlüsselelement für die Entwicklung von Icarus (Innovative Carbon ARiane Upper Stage). Es besteht aus Verbundwerkstoffen auf Basis von Kohlefasern, nicht wie bisher aus Metall, was Gewicht einspart und sich positiv auf die Kosten jedes Raketenstarts auswirkt. Dies ermöglicht es, mehr Nutzlastkapazität (z.B. Satelliten) in den Weltraum zu transportieren: Jede mit einer schwarzen (so genannt wegen des dunklen Werkstoffs CFK) Oberstufe ausgerüstete Rakete wird zusätzlich bis zu zwei Tonnen Nutzlast an Bord nehmen können. Dies trägt zu einer nachhaltigeren Nutzung der Ressourcen bei.

„Die Entwicklung der neuen Oberstufe wird auch Wegbereiter sein für Zukunftstechnologien im Bereich kryogene Anwendungen und für Einsatzmöglichkeiten von Flüssigwasserstoff in der Luftfahrt und in anderen Sektoren. Unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit ArianeGroup beweist immer wieder, dass wir wettbewerbsfähig sind und europäische Trägerraketen zu nachhaltigen Weltraum-Champions machen können. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir als größter Systempartner für das Ariane-Programm federführend Konzepte für zukunftsfähige Raumfahrtanwendungen entwickeln und dazu beitragen die Nachhaltigkeit der Raumfahrt zu sichern.“
Hans Steininger, der Vorstandsvorsitzende der MT Aerospace AG.

Bild oben:  Bei der Vertragsunterzeichnung in Bremen (v.l.n.r.): Rüdeger Albat, ESA Head of Future Space Transportation, Karl-Heinz Servos, Leiter Produktion Ariane Group, Ulrich Scheib, Vorstand Programme bei MT Aerospace (Quelle: MT Aerospace)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung

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