Auf den Technologie-Tagen 2018 waren fünf verschiedene Verfahren und Lösungsansätze zum Thema Leichtbau zu sehen:
Faser-Direct-Compoundieren (FDC)
Beim FDC-Verfahren werden über eine Seitenbeschickung Langglasfaser-Rovings zugeschnitten und direkt der flüssigen Kunststoffschmelze zugeführt. Ein hydraulischer Allrounder 820 S mit 4.000 kN Schließkraft fertigt in 36 Sekunden Zykluszeit ein 140 g schweres Serienbauteil aus verstärktem PP für die Automobilindustrie.
Schäumverfahren Profoam und Mucell
Beim physikalischen Schäumverfahren Profoam lässt sich das benötigte einphasige Gemisch aus Polymerschmelze und Prozessgas auf konventionellen Spritzgießmaschinen mit geringem technischem Zusatzaufwand erzeugen. Ein hybrider Allrounder 630 H mit 2.500 kN Schließkraft, ausgestattet mit einer 5-L-Granulatschleuse sowie einem 2-fach Werkzeug von Pöppelmann produziert zwei 180 g schwere Stützbatterie-Abdeckungen. Die 30%-glasfaserverstärkten Bauteile sind leicht und verzugsarm.
Als Partner von Trexel bietet Arburg schlüsselfertige Produktionsanlagen für physikalisches Schäumen mit MuCell, inklusive Lizenz und SCF-Dosiergerät für die Zuführung von Gas im überkritischen Zustand. Ein hydraulischer Allrounder 520 S mit 1.600 kN Schließkraft fertigt einen 110 g schweren „Mini-Car“ aus PC/ABS. Die Zykluszeit beträgt 50 s.
Hohlräume wiegen nichts: Gasinnendrucktechnik (GIT)
Beim GIT-Verfahren werden Leichtbauteile mittels Erzeugung von Hohlräumen hergestellt. Dazu wird während des Einspritzens Kohlendioxid in die Kavität eingeleitet, was zudem Material und Zykluszeit reduziert. Ein elektrischer Allrounder 570 A mit 2.000 kN Schließkraft produziert in 46 s Zykluszeit ein 310 g wiegendes Kühlwasserrohr.
Glashohlkugeln reduzieren Materialgewicht
Wie sich Bauteilgewicht und Verzug durch entsprechend ausgelegtes Material senken lässt, zeigt ein elektrischer Allrounder 820 A mit 4.000 kN Schließkraft. Die Maschine verarbeitet in 35 s Zykluszeit ein mit Glashohlkugeln gefülltes PP zu Stapelboxen à 393 g.
Quelle und weitere Infos: Arburg