Das Institut für Leichtbauproduktionstechnologie des DLR in Augsburg hat im Rahmen des Forschungsprojektes CosiMo (Composites for sustainable Mobility) einen Batteriegehäusedeckel auf Basis von recyceltem Glasfaservlies hergestellt. Anstelle von Epoxidharz wird für dieses Bauteil PA6 verwendet.

Dieser Ansatz mit PA6 als thermoplastischer Matrix sei bisher, so das DLR, einzigartig. Das Projektteam verbindet damit die Vorteile einer kostengünstigen Fertigung mit guten mechanischen Materialeigenschaften. Das Bauteil ist leicht, korrodiert nicht und kann dank seiner thermoplastischen Eigenschaften weiterverarbeitet werden.

Zum Herstellen des Prototypen wurden die Textilien in einem Werkzeug abgelegt und mit dem flüssigen thermoplastischen Kunststoff imprägniert. Das spätere Bauteil kann aufgrund der thermoplastischen Matrix nach Bedarf wieder aufgeschmolzen werden, um es mit anderen Komponenten zu verschweißen. Damit das Bauteil die gewünschte Form und Festigkeit bekommt, wurden die imprägnierten Materialien unter hohem Druck in der DLR-Heißpresse verpresst. Nach rund sechs Minuten war der 1,10 m lange und 53 cm breite Prototyp fertig.

„Die größte Herausforderung war das Ermitteln der Prozessparameter zur vollständigen Imprägnierung der Vliesstoffe. Im Vergleich zu herkömmlichen Textilien war es gar nicht so leicht, trockene Stellen zu vermeiden. Dies haben wir dank eines Sensornetzwerks geschafft, wodurch wir quasi in den Herstellungsprozess hineinschauen konnten.“
Jan Faber, DLR-Projektleiter

Projekt Cosimo

CosiMo (Composites for Sustainable Mobility) ist ein 2018 gestartetes Verbundprojekt mit dem Ziel, neue Materialien und Fertigungsverfahren für nachhaltige Mobilität zu erforschen. Ein Fokus liegt dabei auf dem RTM-Verfahren. Neues Leichtbauprojekt für thermoplastische Verbundwerkstoffe“

Insgesamt vierzehn Partner aus Forschung und Industrie bündeln dazu ihre Kompetenzen:
Faurecia Clean Mobility, Siebenwurst – Modell und Formenbau, Premium AEROTEC, KraussMaffei Technologies GmbH, KraussMaffei Automation, Netzsch, iba AG, KUKA, SGL Carbon, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Die Institute für Materials Resource Management und für Software & Systems Engineering (ISSE) der Universität Augsburg, Institut für Textiltechnik Augsburg (ITA Augsburg) und Engineering Systems International (ESI Group).

Das Projekt läuft noch bis Ende 2021 und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.

Bild oben: E-Au­to-Bat­te­rie­ge­häu­se­de­ckel aus PA6 auf Basis von re­cy­celtem Glas­fa­ser-Vlies. (Quelle: DLR)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung

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