Bewehrungsstäbe aus faserverstärkten Kunststoffen können wie Betonstahl im Baumaterial die Zugkräfte aufnehmen. Bisher wurden dazu carbon- oder glasfaserverstärkte Kunststoffe mit einer Matrix aus Duroplast (zum Beispiel Epoxidharz) eingesetzt. Diese lassen sich aber nach dem Aushärten nicht mehr umformen.

Im Forschungsprojekt Recybar sollen deshalb thermoplastische faserverstärkte Betonbewehrungen aus rezyklierten Kohlenstofffasern entstehen. Denn für eine Anwendung analog zum Betonstahl ist die Biegeeigenschaft Biegens essenziell, da die Bewehrung den Beanspruchungen und der Bauteilgeometrie angepasst werden muss. Die Forschenden entwickeln im Projekt nicht nur die Produkte, sondern auch die notwendigen Herstell- und Umformprozesse.

Im Projekt wird ein thermoplastisches Material als Matrix verwendet. Dank dieser Matrix können die Bewehrungsstäbe thermisch umgeformt und thermisch verschweißt werden. Verstärkt werden die Bewehrungen mit rezyklierten Kohlenstofffaser-Stapelgarnen, die überwiegend aus Abfällen der Luftfahrt- und Fahrradindustrie stammen.

Am Fraunhofer ICT wird dazu das in-situ-Pultrusionsverfahren weiterentwickelt, um rezyklierte Kohlenstofffaser-Stapelgarne verarbeiten zu können. Zudem ist es notwendig, die Matrix bezüglich chemischer Stabilität gegenüber dem basischen Beton und hinsichtlich Flammschutz zu modifizieren. Des Weiteren soll eine Methode zur fräsfreien Profilierung der Bewehrungsstäbe entwickelt werden, um eine ausreichende Kraftübertragung im bewehrten Beton sicherzustellen.

Das Projekt Recybar wird vom BMWK im Rahmen des Technologietransfer-Programm Leichtbau (TTP LB) gefördert. Projektpartner sind CompriseTec, reese-solutions, Wagenfelder Spinnereien und Fraunhofer ICT, TU Kaiserslautern – Fachgebiet Massivbau & Baukonstruktion

Quelle und weitere Infos: Blogeintrag

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