Knochen sind porös und dennoch hart. Dieses Prinzip haben Wissenschaftler der Universität des Saarlandes nun auf Metallschäume übertragen – und diese dank einem neuen Verfahren äußerst widerstandsfähig gemacht.
Metallschäume, etwa aus Aluminium, sind teuer in der Herstellung und häufig zu weich. Die Forscher um Werkstoffwissenschaftler Stefan Diebels, Professor für Technische Mechanik, haben nun die kleinen Bälkchen durch ein patentiertes galvanisches Bad zwischen den Hohlräumen beschichtet und damit die Schäume so verstärkt, dass sie sogar der Druckwelle einer Explosion standhalten können.
Als Gerüst nutzen die Forscher Aluminiumschäume ebenso wie Kunststoffschäume aus Polyurethan, das nur durch die Beschichtung verstärkt wird. Die so entstandenen Materialien eignen sich vor allem für den Leichtbau, so Privatdozentin Anne Jung – etwa für tragende Teile in Autos und Flugzeugen oder steife Verstrebungen in der Karosserie, die dem Aufprallschutz dienen. Die Schäume absorbieren nicht nur Energie, sie können auch als Katalysator, als Schwingungsdämpfung oder als Hitzeschild dienen.
Um diese Forschungsergebnisse in die Praxis zu bringen, haben die Forscher in einem Pilotprojekt zum Technologietransfer gemeinsam mit der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität des Saarlandes und dem externen Gründerteam Dr. Andreas Kleine und Michael Kleine die Mac Panther Materials GmbH mit Sitz in Bremen gegründet. Beteiligt am Unternehmen ist neben Anne Jung und Professor Diebels die „Universität des Saarlandes Wissens- und Technologietransfer GmbH“ (WuT).
Bild oben: Die Materialforscher Stefan Diebels (l.) und Anne Jung (r.) haben Metallschäume belastbar und dennoch leicht gemacht – mit einer speziellen Beschichtung. (Quelle: Oliver Dietze/Uni Saarland)
Quelle und weitere Infos: Scope, Konstruktionspraxis, Hannover Messe, Universität des Saarlandes
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