Blechumformung: Ziehrandüberwachung verbessert Bauteilqualität

Das nach dem Umformprozess verbleibende Material – der sogenannte Flansch oder auch Ziehrand – steht in direktem Zusammenhang mit der Bauteilqualität in der Blechumformung. Vor allem bei hohen Ziehtiefen und kleinen Radien ist das Tiefziehen von Blechen ein anspruchsvolles Umformverfahren. Denn fließt während des Prozesses zu wenig Material nach, kann es zu einer Ausdünnung und Rissen im Bauteil kommen; bei zu viel Material kann Faltenbildung eine unerwünschte Folge sein.

„Für unsere Kunden hat das Reduzieren von Ausschuss oberste Priorität – nicht nur, um Kosten zu sparen, sondern immer stärker auch um Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen. Dazu leistet Schuler mit dieser Entwicklung einen wichtigen Beitrag.“
Michael Werbs, Director of Edge Solutions, Schuler Group

Die Ziehrandüberwachung von Schuler basiert auf konsequentem Datenabgleich: Durch die Umformsimulation lässt sich der Ziehrand an kritischen Stellen bereits im Vorfeld bestimmen und mit den in der Praxis ermittelten Werten abgleichen. Die zugehörigen Daten werden zusammen mit einer eindeutigen Identifikationsnummer für das Bauteil in einer Datenbank abgespeichert. Auf Basis der so erlangten Erkenntnisse lassen sich Modifikationen am Prozess wie Änderungen der Beölung oder Ziehkissenkräfte vornehmen, noch bevor die Bauteile sichtbare Qualitätsmängel wie Risse oder Falten aufweisen. Die Anwendung ist in dieser Form im Smart Press Shop, dem Joint Venture von Porsche und Schuler in Halle (Saale), bereits im Einsatz.

Bild oben: Fließt während des Tiefziehvorgangs zu wenig Material nach, kann es zu einer Ausdünnung und Rissen im Bauteil kommen. (Quelle: Schuler)


Quelle und weitere Infos: Presseinformation

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