Der Markt für Composites in maritime Anwendungen hat 2018 einen Gesamtvolumen von 3,83 Mrd. US$ erreicht. Bis 2023 soll er jährlich im Schnitt um 5,6 % auf dann 5,04 Mrd. US$ wachsen, so die Studie „Marine Composites Market – Global Trends and Forecasts to 2023“ (Markets and Markets). Treiber des Wachstums seien leichte, korrosions- und schlagbeständigen Strukturen für Schiffe.
Insbesondere der boomende Markt für Freizeit- und Hochgeschwindigkeitsboote verschaffe der Composites-Branche wachsende Absatzzahlen, so die Experten. Entscheidungsgrund für Faserverbundwerkstoffe ist Designfreiheit sowie das geringe Gewicht. Denn auch auch bei Luxusjachten spielt der Treibstoffverbrauch eine Rolle.
Regional liegt der asiatisch-pazifische Raum beim Wachstum deutlich vorne. Derzeit noch größter Markt ist Nordamerika, gefolgt von Europa. Bei den Schiffstypen, in denen Composites zum Einsatz kommen, dominieren Jachten, Katamarane, geschlossene und offene Sportboote sowie Angelboote. Bei Jachten sind rund 90 Prozent dieser Schiffe aus GFK-Strukturen hergestellt. Typische Bauteile sind Deck-Komponenten, Ruder, Rümpfe, Leitern und Masten.
GFK prägen den Schiffsbau
Im Schiffsbau wie auch in anderen Branchen hat GFK die Nase vor CFK, weil der Glasfaser-Werkstoffe kostengünstiger sind und ein anderes Eigenschaftsprofil haben. Große Bauteile, komplexe Lagenaufbauten, hohe Flexibilität und geringer maschineller Aufwand – im weit überwiegenden Teil der Anwendungen werden Endlosfasern verwendet, deren Verarbeitung in beinahe ausschließlich sehr kleinen Serien in größtenteils offenen, manuellen Verfahren wie etwa dem Handlaminieren erfolgt.
Dabei werden trockene Faserhalbzeuge als Gewebe oder Gelege manuell in eine Form eingebracht, mit Harz imprägniert und per Hand, zum Beispiel mit Rollern, gehärtet. Diese Konsolidierung wird in manchen Fällen bei Standarddruck und Raumtemperatur, häufig aber auch bei erhöhten Temperaturen mit Hilfe beheizbarer Formen realisiert.
RTM-Verfahren nimmt an Bedeutung zu
Darüber hinaus werden Bauteile für maritime Anwendungen auch im Resin Transfer Moulding (RTM) hergestellt, heißt es im „Composites-Marktbericht 2018“. Entsprechende Komponenten ließen sich demnach auch in größerer Serie herstellen, allerdings lassen sich die Takt- und Zykluszeiten im Vergleich zu anderen Verfahren nur eingeschränkt verkürzen. Dafür lassen sich eine Vielzahl unterschiedlicher Faser- und Matrixssteme einsetzen.
Auf der Composites Europe ist auch das Thema Verbundwerkstoffe für den Boots- und Schiffsbau zu finden. Zum Branche des Boots- und Schiffsbau präsentieren sich 2019 diese 95 Aussteller auf der Messe.
Bild oben: Insbesondere bei Luxusyachten ist ein hohes Wachstum zu erwarten. Dominierender Werkstoff hier ist GFK. (Quelle: Pixabay | wasi1970)
Quelle und weitere Infos: Composites Europe
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