Verscheibungen aus Plexiglas könnten zur Gewichtsersparnis im Automobil beitragen, ist das Material doch bis zu 50% leichter als Glas. Vor seinem Einsatz steht jedoch eine Untersuchung seines Crashverhaltens.
Im Forschungsprojekt Simplex, das 2017 gestartet war, ist eine Simulationsmethode entstanden, die dies ermöglicht. Mit ihr lässt sich ein virtueller Prototyp einer Kunststoffverglasung aus Polymethylmethacrylat (PMMA) erstellen und mit herkömmlichem Mineralglas vergleichen.
„Mit einer praxistauglichen Simulationsmethode können wir nun einen virtuellen Prototyp erstellen und verschiedene Crashszenarien prognosesicher simulieren. Damit sind wichtige Weichen für einen Einsatz von Plexiglas im Automobilbau gestellt.“
(Damaso Lopez Ruiz, CAE-Manager bei Tecosim)
Bei einem Anteil der Verglasung am Gesamtfahrzeuggewicht bis zu fünf Prozent bieten Scheiben aus transparenten Kunststoffen eine hohes Leichtbau-Potenzial. Dabei spielt nicht nur die absolute Gewichtsreduktion eine Rolle. Wird das Gesamtgewicht am Fahrzeug auf einem einheitlichen Höhenniveau, etwa bei Seitenfenstern oder Schiebedächern, kann der Fahrzeugschwerpunkt für eine bessere Fahrdynamik abgesenkt werden.
Darüber hinaus sind Plexiglasscheiben durch ihre höhere Bruchdehnung besser als Mineralglasscheiben gegen Steinschlag geschützt. Aufgrund seiner Dämpfungseigenschaft liefert Plexiglas zudem eine bessere Akustik und kann somit den Fahrkomfort erhöhen.
Projektpartner waren das Institut für Mechanik und Materialforschung (IMM) der Technischen Hochschule Mittelhessen, der TU Darmstadt und verschiedene Firmen, darunter der Engineering-Dienstleiter Tecosim.
Bild oben: Das Simulationsmodell zeigt zum Beispiel bei einem Kopfaufprall die Verletzungwahrscheinlichkeit bei Bruchdehnung. (Quelle: Tecosim)
Quelle und weitere Infos: Tecosim, Maschinenmarkt
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