Die AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe hat ihren jährlichen Marktbericht zu Glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) herausgegeben. Der GFK-Markt bleibt dabei im Jahr 2019 wie im Vorjahr bei einem Gesamtvolumen der Produktionsmenge von 1,141 Mio t. Nach sechs Jahren des Wachstums in Folge stagniert 2019 der Markt im GFK-Bereich. Größter Hersteller von GFK bleibt Deutschland mit 225.000 t. Thermoplastische Verfahren, SMC/BMC und Pultrusion können etwas zulegen.
Der betrachtete GFK-Markt
Wie in den Vorjahren analysiert der GFK-Marktbericht 2019 die Länder in Europa, deren Produktionsmengen sich valide erfassen lassen. Als GFK werden alle glasfaserverstärkten Kunststoffe mit einer duroplastischen Matrix und im Thermoplast-Markt die glasmattenverstärkten Thermoplaste (GMT) und die langfaserverstärkten Thermoplaste (LFT) beschrieben. Die europäische Herstellungsmenge für kurzfaserverstärkte Thermoplaste liegt nur als Gesamtmenge vor und wird separat ausgewiesen.
Die Produktion 2019: Gesamtentwicklung
Das Wachstum in der Composites-Industrie stagniert das erste Mal seit sieben Jahren. Die beiden Hauptanwendungsgebiete – zusammen zwei Drittel des GFK-Marktes – bleiben der Bau-/Infrastrukturbereich sowie der Transportbereich. Da diese beiden Bereiche eine große gesamtwirtschaftliche Bedeutung haben, ist so auch zu erklären, dass die langfristige Entwicklung der GFK-Produktion dem Bruttoinlandsprodukt folgt.
Der Markt ist weiterhin gekennzeichnet durch eine Vielzahl kleiner und Kleinstunternehmen, wobei in etlichen europäischen Ländern 10 bis 20 % der Firmen 80 bis 90 % der Herstellungsmenge produzieren.
Die GFK-Produktion 2019 in der Länder-Betrachtung
In Europa wächst die Produktion in geringerem Maß als in Nordamerika und Asien (China). Das liegt zum einen im Abwandern einiger Produktionsverfahren als auch in der schwächeren europäischen Nachfrage in bestimmten Wirtschaftszweigen (Automotive) begründet.
Das größte GFK- bzw. Composites-Land Europas ist weiterhin Deutschland mit einer Gesamtherstellungsmenge von 225.000 t. Deutschland verliert leichte Marktanteile gegenüber den anderen Ländern, kann aber noch seine Spitzenposition behaupten.
Ausblick
Auch wenn der Bausektor noch weniger von Einschnitten betroffen ist, so kann auch hier davon ausgegangen werden, dass die Investitionen bei rückläufigem Kapitalfluss zurückgefahren werden. Daneben gibt es zahlreiche Bereiche (z.B. Ausbau des 5G-Netzes oder die Sanierung von Bauwerken/Brücken), bei denen Composites über enormes Potenzial verfügen.
Die Materialien sind aber immer noch zu wenig bekannt bzw. werden nicht in Materialentscheidungen einbezogen. Hier muss ein Umdenken einsetzen, denn Composites sind eine gute, wenn nicht sogar die bessere Wahl. Findet ein Umdenken statt und Composites den Einzug in Normen und Standards, dann ist das Marktwachstum (auch über die bisherige, kontinuierliche Entwicklung hinaus) für die kommenden Jahre gesichert.
Der ausführliche Marktbericht, der auch die Entwicklung einzelner Verfahren oder Bauteile analysiert, kann bei der AVK hier heruntergeladen werden.
Quelle: Pressemitteilung AVK
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