Der NEO2020 Bioökonomie – drei Leichtbau-Lösungen unter den Nominierten

Der NEO2020 – Innovationspreis der TechnologieRegion Karlsruhe zeichnete Ende November eine zukunftsweisende Entwicklung im Bereich der Bioökonomie aus, die mit schlüssiger Leitidee, Marktfähigkeit und globaler Relevanz überzeugt. Die Liste der Finalisten umfasste allerdings sechs Unternehmen – drei mit Bezug zum Leichtbau.

Bild oben: Leichtes Mobiliar für den mobilen Katastrophenschutz aus Wellpappe (Quelle: Sven Gille/TU Dresden)

Preisträger ist das Unternehmen Plafco von der DHBW Karlsruhe, das einen neuen Werkstoff als Ersatzmaterial für Kunststoff-Verpackungen und -Produkte herstellt. Dazu wird Papier durch Anlösen von Zellulose zu einem biobasierten Komposit umgewandelt. Durch den Prozess entsteht ein Material, das dichter, steifer und belastbarer ist als mehrlagige Kartonagen.

„Die nominierten Projekte zeigen exemplarisch auf, welche Potenziale biologische Ressourcen zwischenzeitlich haben, um alle wirtschaftlichen Sektoren nachhaltig im Sinne eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems zu gestalten.“
Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe

Die drei Nominierten, die für den Leichtbau Relevanz haben könnten, sind:

AidBoards von der TU Dresden entwickelt Einwegmöbel aus Wellpappe für humanitäre Hilfseinsätze. Feldbetten, OP-Tische und weitere Möbel werden als leichte Bausätze für den einmaligen Transport und Aufbau sowie einfaches Recycling konzipiert. Bisher wird bei der Ausstattung von Evakuierungsräumen, Not-Unterkünften oder provisorischen Krankenhäusern auf Billigprodukte aus Fernost zurückgegriffen. Sie weisen aber nicht nur wegen ihrer Metall- und Kunststoff-Bestandteile, sondern auch wegen der notwendigen Logistik über Europa eine negative Ökobilanz auf. Der Einweglösung aus günstigem Papp-Mobiliar wird von Interessenten großes Potenzial bescheinigt.

Die Carbonauten OCM hat einen Biokohlenstoff aus Resten der Forst- und Landwirtschaft sowie der Holz- und Lebensmittelindustrie entwickelt. Das organische Material verbraucht und speichert in der Herstellung CO2. Kombiniert man den Biokohlenstoff mit Zusätzen, kann er erdölbasierte Kunststoffe und Baustoffe ersetzen. Anwendungsbeispiele finden sich im Leichtbau, bei der Dämmung oder Filtration.

Das Unternehmen Landpack hat eine ökologische Alternative zu Styropor entwickelt. Ihr Produkt besteht aus Stroh, das ohne Zusatz-, Kleb- oder Kunststoffe geformt wird. Es besitzt dieselben Isolierungs- und Stoßdämpfungsmerkmale wie Styropor, verbraucht aber im Vergleich nur 2% Prozent der Primärenergie für die Herstellung und kann im Biomüll entsorgt werden. Für leichte Versand-Verpackungen beispielsweise von gekühlten Lebensmitteln oder Medikamenten könnte der Stoff zum Game Changer werden, da er nicht nur nachhaltigist, sondern auch den Landwirten einen zusätzlichen Verdienst am Getreide beschert.


» Mehr Infos zum Unternehmen im Firmenland: AidBoards

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» Mehr Infos zum Unternehmen im Firmenland: Technologieregion Karlsruhe


Quelle und weitere Infos: Lifepr, Biooekonomie

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