Die Herstellbarkeit von Faserverbundbauteilen und Hybriden präzise vorhersagen und so nicht nur teure Demonstratoren sparen, sondern auch Prozesse beschleunigen – das kann man mit der Software des Unternehmens Simutence, das von der Leichtbau BW im September mit dem ThinKing ausgezeichnet wurde.
Dabei arbeitet die Software als Add-on, das heißt sie dockt an bestehende Software an und arbeitet dabei sogar wie eine neutrale Schnittstelle. Prozesssimulation und Struktursimulation müssen nicht mit derselben Software durchgeführt werden. Das Tool behält die gesamte Prozesskette im Blick und berücksichtigt die Daten aus jedem einzelnen Schritt im weiteren Verlauf des Rechenmodells entlang der Produktentwicklung.
„Wir wollen keine Insellösungen anbieten, die nur genau für einen Spezialfall funktionieren. Es geht vor allem darum, die gesamte Prozesskette virtuell abzubilden – also von der Simulation des Umformprozesses über die Verzugs- bis hin zur Struktursimulationen alle Schritte miteinzubeziehen. Das ist besonders für die Großserie wichtig.“
(Benedikt Fengler, Simutence)
Das steigert die Vorhersagegüte und Genauigkeit der Simulationen. Dazu gehört zum Beispiel der Einsatz von Optimierungsrechnungen für die Topologie von Rippenstrukturen, den Lagenaufbau von Laminaten oder lokale Patch-Verstärkungen.
„Die Daten werden innerhalb der virtuellen Prozesskette immer bei jedem Schritt mit weitergegeben, sodass wir in der Lage sind, sehr präzise die Herstellbarkeit eines Bauteils vorherzugsagen.“
(Benedikt Fengler, Simutence)
An einem bestimmten Punkt in der Produktentwicklung, meist um Herstellbarkeit und Belastbarkeit von Bauteilen zu prüfen, werden normalerweise Demonstratoren produziert. Diesen Schritt und sowie den Zeit- und Materialaufwand kann die Software des Unternehmens Simutence überflüssig machen, indem sie aus den Daten der eingesetzten Simulationsmethoden einen digitalen Zwilling des Bauteils aus Faserverbundwerkstoff oder des Hybridbauteils erstellt.
„Dank des digitalen Zwillings können wir mit unseren Simulationstools die Bauteile vorab digital testen und optimieren den Prozess sowie die Konstruktion beziehungsweise Geometrie des Bauteils.“
(Dominik Dörr, Simutence)
Durch eine Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), aus dem das Unternehmen hervorgegangen ist, ist jederzeit eine Simulationen nach dem aktuellen Stand der Forschung möglich.
Bild oben: Das Gründerteam von Simutence (v.l.n.r.): Dr.-Ing. Martin Hohberg, Dr.-Ing. Benedikt Fengler und Dominik Dörr. (Quelle: Simutence)
Quelle und weitere Infos: Leichtbau BW
Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.