E-Mobilität fördert Werkstoff-Wettbewerb und -Neuentwicklung im Leichtbau

Die Jahrestagung der VDMA-Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien ging der Frage nach, welchen Stellenwert der Leichtbau in der Elektromobilität hat.

Denn vor dem Hintergrund eines durch schwache Weltkonjunktur, Handelsstreitigkeiten und tiefgreifenden Strukturwandel geprägten 2019 muss sich die Automobilindustrie reduzierten CO2-Flottengrenzwerten stellen. Eigentlich das Thema für den Leichtbau – doch die Anstrengungen scheinen momentan vorrangig auf Elektrifizierung und Digitalisierung zu fokussieren mit dem Ziel, autonomes Fahren Realität werden zu lassen.

Zur Tagungseröffnung begrüßte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Marc Kirchhoff, TRUMPF, die Teilnehmer und Dr. Martin Habert, Geschäftsführer Schuler Service global, stellte den Gastgeber Schuler AG mit Anlagenentwicklungen für den metallischen, faserbasierten wie hybriden Leichtbau vor.

Nach einem Überblick zu Leichtbauentwicklungen für die Automobilindustrie befassten sich die Fachbeiträge mit Verarbeitung und Anwendungen von Stahl und Aluminium sowie serientauglichen Fügeprozessen im hybriden Leichtbau.

Multimaterialmix im Trend

Raum zum Austausch gab die Diskussionsrunde mit allen Referenten zur Perspektive von Elektromobilität und Leichtbau in einem fordernden konjunkturellen Umfeld. Ergebnis der Runde: Die Automobilindustrie hat bei Leichtbauanwendungen eine Treiberfunktion übernommen und damit den Wettbewerb unter den Werkstoffen sowie Multimaterialanwendungen befördert.

Dabei bestimmen Kostenvorgaben und Anforderungen an großserientaugliche Prozesse den Grad der Umsetzung in die Praxis. Eine zunehmende Prozessvernetzung und Anpassung von Fügeverfahren unterstützt Trends hybrider Leichtbauanwendungen.

Strategieentwicklung und Leichtbauförderung

Erfreulich ist die zunehmende Unterstützung des Leichtbaus auf politischer Ebene. Basierend auf Workshops mit Vertretern aus Wirtschaft und Forschung bereitet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine Leichtbaustrategie und ein zehnjähriges Technologietransferprogramm vor. Eine erste Ausschreibung zur Projektförderung läuft derzeit an.

Die VDMA-Arbeitsgemeinschaft wirkt in den Gremien der Leichtbauinitiative mit und begrüßt die werkstoffübergeordnete Zusammenarbeit unter den bundes- wie landesweit agierenden Netzwerken. Eine Bündelung der Aktivitäten ist für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im Leichtbausektor unumgänglich.

Ebenso wünschenswert ist die Konzentration auf eine dem Markt angemessene Anzahl an Messen und Konferenzen.

Bild oben: Elektromobilität und Leichtbau war das Thema der diesjährigen Jahrestagung des VDMA AG Hybride Leichtbautechnologien (Quelle: VDMA)


Quelle und weitere Infos: VDMA

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