Das Flachdach des Bludenzer Bauhof ist 32,5 Prozent leichter als vergleichbare Betondecken. Möglich wird das durch „Verdrängungskörper“ des Unternehmens Concrete 3D. Die Leichtbauweise sparte 33 Tonnen klimaschädliches Treibhausgas ein. Denn die Zementherstellung ist die Ursache des großen CO2-Fooptrints von Beton, so dass eine materialeffiziente Bauweise einen direkten und merkbaren positiven Effekt auf die Enstehung der Treibhausgase hat.
„3D-Druck ermöglicht den smarten Einsatz von Beton ohne Schalung..Mit der Technik lassen sich ganz neue Geometrien abfallfrei erzeugen, die sich bestens zum Einsparen von Beton und Stahl eignen.“
Georg Hansemann, Projektassistent am Institut für Tragwerksentwurf (ITE) der TU Graz.
Durch den Einbau verlorener Schalungen aus dem 3D-Drucker werden Beton und damit CO2-Emissionen eingespart. Für das 717 Quadratmeter große Flachdach berechneten die StatikerInnen mit einer eigens angeschafften Software 792 Verdrängungskörper – jeder einzelne ein Unikat. Diese druckte das Unternehmen mit mehr als 60 Tonnen Beton und einer 210 Kilometer langen Druckbahn. Die jeweils maximal 80 kg schweren Elemente wurden nummeriert, auf die Baustelle geliefert, dort auf der Schalung positioniert, dazwischen Bewehrungsstahl verlegt und die Zwischenräume mit Beton aufgefüllt.
Das Ergebnis: Eine um ein Drittel leichtere Decke, deren Herstellung 24,4 Prozent weniger Treibhausgase emittierte. Mit dem Einsatz von CO2-reduzierten Beton könnten 39 Prozent Treibhausgase gespart werden, so das Projektteam.
„Für uns ist das eine Referenz für das Potenzial der Digitalisierung im Bauprozess und Nachhaltigkeit im Massivbau.“
Philipp Tomaselli, Geschäftsführer von Tomaselli Gabriel Bau.
Die Decke ist die bislang weltweit größte Konstruktion dieser Art und lieferte wichtige Erkenntnisse für den praktischen Einsatz einer derartigen Bauweise, die Material spart und das Klima schont.
Außerdem gibt es einen weiteren Umweltaspekt: Die Konstruktion besteht lediglich aus Beton und Stahl und kommt ohne Kunststoff aus. Damit kann sie nach zu 100 Prozent wiederverwertet werden – ein kreislauffähiges Produkt.
Bild oben: Concrete 3D und Tomaselli Gabriel Bau realisieren klimaschonende 3D-Druck-Betondecke für den Bauhof Bludenz. (Quelle: Tomaselli Gabriel Bau)
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung
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