
Myzel ist die wurzelartige Struktur von Pilzen, ein Netz aus verzweigten Strängen, die Hyphen genannt werden und für die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser aus der Umgebung verantwortlich sind. Pilze sind bekannt für ihre kohlenstoffabsorbierenden Fähigkeiten und damit für ihr Potenzial, den Klimawandel zu verlangsamen. Pilze, insbesondere ihr Myzel, werden deshalb bereits als nachhaltige Alternative in der Bauindustrie eingesetzt, beispielsweise um Betonrisse zu füllen oder um Tiny Houses zu isolieren.
Für ein neues Projekt hat das Team von PLP Labs, der Entwicklungsabteilung von PLP Architecture, zunächst eine Holzschalung in 3D gedruckt und mit einem mit Myzel injizierten Substrat versehen. Als das Myzel das Substrat besiedelte, bildete es eine dichte, aber formbare Form. Nachdem das Myzel gewachsen ist, wird es mit intensiver Hitze getrocknet. Auf diese Weise wird das Biokomposit inert. Insgesamt dauert dieser Vorgang etwa drei Monate.
Aus dem gebundenen Myzel und dem 3D-gedruckten Holz entstehen unterschiedlich geformte modulare Blöcke, die zu einer Reihe von Formen zusammengesetzt werden können. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von Trennwänden bis hin zu Sitzgelegenheiten, von Pflanzgefäßen bis zu Tischen.
Im Gegensatz zu Beton und Stahl, beides Emittenten mit hohem Kohlenstoffgehalt, sind Myzel-Biokomposite erneuerbar und biologisch abbaubar. Sie können mit minimaler Umweltbelastung angebaut und geerntet werden, sind leicht und feuerbeständig und haben eine gute Isolationswirkung.
Quelle und weitere Infos: Blogbeitrag
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