Welche Parameter sind für eine Kunststoffdirektverschraubung wichtig? Es gilt zu beachten:
- die Festigkeit des Werkstoffs,
- der Konditionierungszustand des Kunststoffs,
- Faserverläufe und die Art der Faser,
- das viskoelastische Verformungsverhalten,
- Bauteil- oder Schraubentoleranzen wie Kernloch- und Schraubendurchmesser oder
- die Genauigkeit des Schraubsystems.
Und um herauszufinden, ob eine bestimmte Schraubgeometrie überhaupt für den jeweiligen Anwendungsfall geeignet ist, ist es zudem wichtig, die Qualitätsmerkmale einer Kunststoffdirektverschraubung zu kennen:
- hohes Überdrehmoment,
- niedriges Eindrehmoment,
- hohe Vorspannkraft und Auszugskraft.
Für das Verbinden von Kunststoffbauteilen eignet sich die Kunststoffdirektverschraubung als prozesssichere Lösung. Für hochfeste Kunststoffe eignen sich beispielsweise die Remform-Schrauben von Arnold Umformtechnik. Es handelt sich dabei um gewindeformende Schrauben mit asymmetrischem Gewindeprofil. Der optimierte Gewindekern erhöht die Schwingfestigkeit und auch das Bruchdrehmoment der Schraube, was zu einer stabilern Verbindung der Fügepartner führt.
„Mit Blick auf eine klassische Schraubkurve ist es das Ziel, bei einem moderaten Einschraubmoment und einem möglichst hohen Überdrehmoment die höchstmögliche Vorspannkraft zu erreichen. Gleichzeitig ist es wichtig, für die Sicherheit der Verbindung ein ausreichend großes Deltamoment zwischen Einschrauben und Überdrehen zu erreichen. Damit wird vermieden, dass der Schrauber bei Schwankungen schon vor der Kopfauflage stoppt oder das geformte Muttergewinde herausreißt. Über das Deltamoment wird außerdem das optimale Anzugsmoment bestimmt.“
Sinja Strobl, Application Sales Manager, Arnold Umformtechnik
Für besonders anspruchsvolle Anwendungen fertigt das Unternehmen in einem passgenauen Herstellprozess und auf der Basis entsprechender Versuchsdaten die Remform II HS (High Strenght). Diese wird vor allem dann eingesetzt, wenn hoch belastbare Verschraubungen, eine hohe Vorspannkraft und eine hohe Lösesicherheit gefordert sind. Der Schraubentyp hat einen optimierten, vergrößerten Gewindekern, der neben der Schwingfestigkeit auch das Bruchdrehmoment der Schraube erhöht. Dies führt zu einer stabilen Verbindung der Fügepartner, lässt aber auch bei hochfesten Kunststoffen ein höheres Montagedrehmoment zu, ohne das Risiko eines Schraubenbruchs.
Bild oben: Überall dort, wo Leichtbau, hohe Kräfte und Kostenoptimierung aufeinandertreffen, findet man Kunststoffdirektverschraubungen. Sei es in Leiterplatten, wo der Bauraum stark begrenzt und der Einsatz von Inserts nicht möglich ist oder in hochbelasteten Bauteilen wie Außenspiegeln, Pumpen, Ventilen oder Ölfiltern (Quelle: Arnold Umformtechnik)
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung
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