
Großvolumige Kunststoffbauteile additiv zu fertigen kostet Zeit. Nun ist am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz ein System entstanden, das achtmal schneller ist als herkömmlicher 3D-Druck.
SEAM (Screw Extrusion Additive Manufacturing) fertigt ein 30 cm hohes Bauteil aus Kunststoff in 18 min.
Um so schnell sein zu können, haben die Wissenschaftler Werkzeugmaschinen-Technologie mit 3D-Druck gekoppelt. Eine speziell für diesen Zweck konstruierte Einheit schmilzt das Rohmaterial auf und stößt es mit einer hohen Austragsleistung aus. Der Kunststoff gelangt auf eine in sechs Achsen verschwenkbare Bauplatte, die unter der Düse so entlanggleitet, dass die Bauteilform erzeugt werden kann.
Pro Stunde können bis zu 7 kg Kunststoff durch die Düse gedrückt werden. Die vergleichbaren 3D-Druckverfahren FDM (Fused Deposition Modeling) oder FLM (Fused Filament Modeling) schaffen dagegen nur 50 g Kunststoff pro Stunde. Und SEAM kann Standard-Kunststoffgranulat – unter anderem PA+CF – verarbeiten, so dass hohe Materialkosten entfallen. Weitere Details sind auf dem Info-Blatt (pdf-Download) zu finden.
„Wir konnten verschiedenste Kunststoffe verarbeiten – von thermoplastischen Elastomeren bis zu Hochleistungskunststoffen mit 40 Prozent Kohlenstofffaser. Das sind für die Industrie besonders relevante Materialien, die sich mit klassischen 3D-Druckern nicht verarbeiten lassen.“
(Dr. Martin Kausch, Fraunhofer IWU)
Bild oben: SEAM beschleunigt die additive Fertigung von Kunststoffbauteilen im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren um das Achtfache. (Quelle: Fraunhofer IWU)
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Quelle und weitere Infos: Fraunhofer IWU, Springer Professional
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