Holztürme für Windenergieanlagen

Der konventionelle Bau von Windkraftanlagen verbraucht viel Energie und verursacht daher einen hohen CO2-Footprint – vor allem die Herstellung der Stahltürme. Das schwedische Unternehmen Modvion entwickelte eine nachhaltigere Alternative: Für die Türme nutzt das Unternehmen einen nachwachsenden Rohstoff – Holz. Das Furnierschichtholz Kerto LVL von Metsä Wood besitzt eine hohe Festigkeit und ermöglicht besonders schlanke und tragfähige Konstruktionen. Die Energieerzeugung aus Wind wird so deutlich nachhaltiger.

„Damit wird der Weg zur Netto-Null-Energieerzeugung aus Wind geebnet.“
Pär Hallgren, Leiter Vertrieb und Einkauf, Modvion

Aufgrund des Verhältnisses von Festigkeit zu Gewicht ermöglicht die Konstruktion aus dem Furnierschichtholz leichtere Türme. Holz ist bei gleichem Gewicht stärker als Stahl. Die Türme von Modvion reduzieren das Gesamtgewicht um etwa 30 Prozent im Vergleich zu einem herkömmlichen Turm. Der Anteil der Bewehrung in den Fundamenten kann daher deutlich reduziert werden.

„Kerto LVL bietet eine hohe Materialeffizienz und eignet sich ideal für nachhaltiges Bauen. Die Windkrafttürme sind überdies ein gutes Beispiel für die Vielseitigkeit des Furnierschichtholzes.“
Henrik Söderström, Senior Vice President, Sales and Marketing, Metsä Wood

Das Forschungsinstitut RISE (Research Institutes of Sweden) führte zu den Windkraft-Türmen aus Holz eine Lebenszyklusanalyse durch. Im Vergleich zum konventionellen Stahlturm reduziert der Windkraftturm aus Holz die Emissionen um 90 Prozent. Unter Berücksichtigung, dass Holz zudem Kohlenstoff speichert, wird der Bau kohlenstoffnegativ, da er mehr CO2 bindet, als er bei der Herstellung emittiert. Je Turm kommen zwischen 300 und 1.200 Kubikmeter Holz zum Einsatz. Das entspricht einem CO2-Äquivalent von 240 bis 950 Tonnen.

Der bisher größte Windturbinen-Turm aus Holz wurde Anfang März diesen Jahres in Skara, Schweden, eingeweiht. Die Turmhöhe beträgt 103,3 Meter, der Durchmesser an der Basis 5,65 Meter. Der Rotordurchmesser liegt bei 90 Meter, die Turbine ist eine Vestas V90 – 2,0 MW.

Bild oben: Bauphase des WEA-Turms „Wind of Change“, (Quelle: Modvion | Paul Wennerholm)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung, Pressemitteilung

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