IntCDC: Roboter-Plattformen machen Vorfertigung im Bauwesen mobil

Wie Bauen aktuell berichtet, erhielt das Exzellenzcluster „Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur“ (IntCDC) der Universität Stuttgart hat vier neue Roboter-Plattformen für die automatisierte Herstellung von Holz- und Faserbauelementen. Mit diesen Plattformen soll erforscht werden, wie effektiv sich die automatisierten Vorfertigung von Bauelementen auf die Baustellen verlagern lässt.

Auf der Faserplattform können vorimprägnierte Carbonfasern zu transparenten Leichtbauelementen gewickelt werden. Diese Anlage besteht ebenso wie diejenige für die Holzbearbeitung aus zwei Roboterarmen, die innerhalb des vier auf 10,5 Meter großen Bauraums miteinander kooperieren können. Auf diese Weise können die hergestellten Strukturen deutlich größer ausfallen als bisher: Träger mit zehn Meter länge sowie weitgespannte Strukturen sind in der Fertigung der neuen, extrem leichten, leistungsfähigen und materialeffzienten Faserverbundgroßbauteile möglich.

Beide Anlagen können in einem normalen Überseecontainer und mit Standardtransporten zu Fertigungsbetrieben oder direkt auf die Baustelle gebracht werden, wo sie für den Betrieb lediglich mit Strom und Druckluft versorgt werden müssen. Die automatisierte Vorfertigung nahe oder auf der Baustelle ist ein Novum – und Voraussetzung für mehr Effizienz im Bauwesen.

„Architektur unterscheidet sich grundsätzlich von anderen Produktionsbereichen, weil hier letztendlich immer Einzelstücke mit projektspezifischen Anforderungen entstehen. Einer Automatisierung, die schon aus Produktivitätsgründen und wegen dem erheblichen Fachkräftemangel auch am Bau dringend erforderlich wäre, steht dies zunächst einmal entgegen.“
Prof. Achim Menges, der Direktor des IntCDC

Um die Nachteile der bisherigen modularen Vorfertigung – eintönige Bauweisen, begrenzte Bauteilgröße, Transport von Bauteilen auf der Straße, Abgas- und Lärmemissionen – zu vermeiden, modularisieren die Forschenden in Stuttgart nicht das Bausystem, sondern die Fertigungstechnik.


Quelle und weitere Infos: Bauen aktuell

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