Viele Produkte bestehen heute zum überwiegenden Teil aus Partikeln. Diese sind häufig nicht mehr als Pulver erkennbar, sondern werden supendiert und dann zu (multi)funktionalen dünnen Filmen oder Beschichtungen verarbeitet. Diese findet man dann beispielsweise in 3D-gedruckte Bauteilen, Batteriematerialien oder Solarzellen.
Der Produktionsprozess von Partikeln beruht noch heute überwiegend auf empirischem Wissen und nicht auf systematischer Forschung. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) soll daher nun im Forschungsprogramm „Autonome Prozesse in der Partikeltechnik“ federführend einen Baukasten wissenschaftlicher Werkzeuge entwickeln. Ziel ist eine sichere Prozessführung und das Übertragen der Werkzeuge auch auf neue, partikeltechnische Verfahren.
„Die Komplexität der partikulären Produkte verhindert nach wie vor eine weitreichende Automatisierung und autonome Prozessführung, das heißt eine selbständige Einstellung der Produkteigenschaften ohne einen Eingriff von außen.“
Hermann Nirschl, Programmkoordinator am Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik, KIT
Dabei werden Material- und Informationstechnik mit Prozessdynamik und Regelungstechnik kombiniert, so dass es zum ersten Mal möglich sein soll, die gewünschten Eigenschaften partikulärer Produkte bei möglichst energie- und rohstoffeffizientem Betrieb per Knopfdruck einzustellen.
Das Programm hat eine Laufzeit von sechs Jahren und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit etwa 15 Mio EUR gefördert.
Bild oben: Die Systematisierung der Partikelproduktion steht im Fokus des Forschungsprogramms unter Federführung des KIT. (Quelle: Hermann Nirschl/KIT)
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung
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