In der Serie „Köpfe der Leichtbauwelt“ geben wir dem Leichtbau ein Gesicht und stellen auf Leichtbauwelt in loser Folge Menschen vor, die an den Schlüsselpositionen in unterschiedlichen Branchen und Funktionen tätig sind.
Auf LinkedIn führt beim Thema Composites kaum ein Weg an Ilkay Özkisaoglu vorbei. Begonnen hat seine LinkedIn-Reise mit dem Ziel, die eigene Personenmarke als selbständiger B2B-Developer zu entwickeln. Kurz vor der Corona-Pandemie begann er aufbauend auf den eigenen Erfahrungen Corporate Coachings zu offerieren und sorgt heute dafür, dass CEOs anderer Unternehmen als Vordenker wahrgenommen und selbst zu „Social CEOs“ werden.
Während dieser Jahre in LinkedIn hat er außerdem gemeinsam mit seinem Netzwerk das Thema Faserverbundwerkstoffe auf der Plattform deutlich sichtbar gemacht. Warum ausgerechnet Composites eine solche Faszination auf ihn ausüben und welches weitere Potenzial er diesen Werkstoffen zutraut verrät Ilkay Özkisaoglu im Interview. Seine Aufruf gilt den Unternehmen der Branche, die ihre Kommunikation auf LinkedIn und anderswo unbedingt deutlich forcieren müssten. Neugierig auf seine Vorschläge?
Bild oben: Ilkay Özkisaoglu (Quelle: Imbeo)
LinkedIn Live mit Ilkay Özkisaoglu (Quelle: Leichtbauwelt)
Das Interview wurde als LinkedIn-Live geführt. Im Folgenden steht eine schriftliche, gekürzte Fassung des Gesprächs. Wer sich das interessante und kurzweilige Interview in voller Länge von etwa einer Stunde anschauen möchte, kann dies auf LinkedIn tun. Empfehlenswert ist das allemal, denn einige der bemerkenswerten Geschichten und „Call-to-Actions“ von Ilkay muss man im Gespräch erleben.
Für Nicht-Mitglieder der Social-Media-Plattform ist das Video auch auf YouTube zu sehen.
Ilkay Özkisaoglu: Composites begleiten mich tatsächlich schon seit meinen Berufsanfängen. Ich war bei einem Hersteller für Technische Textilien in Oberfranken zunächst als Vertriebsleiter und später als stellvertretender Geschäftsbereichsleiter tätig. Das Unternehmen war stark auf Glasfaser fokussiert und verarbeitete 5.000 Jahrestonnen dieses Werkstoffs. Mich haben die Eigenschaften dieser Faser fasziniert: Sie ist extrem zugfest und gleichzeitig sehr leicht. Die Möglichkeiten, die sich aus diesen Eigenschaften ergeben, haben mich von Anfang an begeistert. In den Jahren 2000/2002 gab es für Composites einen ersten Schub. Faserverbundkunststoffe waren das „Advanced Material“. Doch etwa zehn Jahre später flachte das Interesse an den Werkstoffen wieder etwas ab. Es gab wenig Traktion, wenig Marktentwicklungen und ein spürbares Nachlassen der Nachfrage.
Als ich mich dann später selbständig gemacht habe und 2019 in LinkedIn „All-in“ gegangen bin, war für mich klar, dass ich genau in dieses Thema als mein Herzensthema weiter eintauchen und die Werkstoffgruppe der Composites voranbringen will.
„Mich begeistern die technischen Möglichkeiten, die sich aus dem Eigenschaftsprofil der Composites ergeben: zugfest, leicht, korrosionsbeständig, langlebig.“
Leichtbauwelt:Ich habe Dich als Macher kennengelernt, als jemand der zupackt. War das zusammen mit der Begeisterung für Composites der Beweggrund, die LinkedIn Gruppe Composites Lounge zu schaffen?
Ilkay Özkisaoglu: Was mir zu Beginn meiner Selbständigkeit gefehlt hat, war der Kontakt zu denjenigen, die Produkte entwickeln. Als ich begann, im Composites-Netzwerk als Coach zu arbeiten, der das „LinkedIn-Game“ erklärt, tat ich das unter anderem auch für Composites-Unternehmen. Damals waren Posts über Composites mal hier und mal da zu finden. LinkedIn aber eignet sich hervorragend, um neue Netzwerke zu schaffen. Ich gebe zu, dass ich gerne Strippen ziehe und organisiere. Gemeinsam mit einem meiner damaligen Coaching-Kunden – Oliver Kipf, CG Tec, habe ich deshalb die Gruppe Composites Lounge gegründet. Er ist heute der Admin dieser Gruppe, ich unterstütze ihn als Co-Founder. Die Gruppe zählt mittlerweile über 1.400 Mitglieder.
Leichtbauwelt: Welches Ziel verfolgt ihr mit dieser Gruppe?
Ilkay Özkisaoglu: Wir wollten ein unabhängiges Netzwerk bilden, das kostenlos für alle zugänglich ist, die sich den faserverstärkten Verbundwerkstoffen annähern und mehr darüber erfahren wollen. Rückblickend auf die Anfänge bei LinkedIn und meinen Wunsch, das Thema Composites voranzubringen, kann ich heute mit Recht behaupten, dass das Thema Faserverbundwerkstoffe auf LinkedIn deutlich sichtbar, wenn nicht sogar nach der Telekommunikation das zweitstärkste Marktumfeld in LinkedIn ist.
Leichtbauwelt:Im Jahr 2020 wurde die Veranstaltung Composites Lounge Conference (CLC) von Euch ins Leben gerufen, für die Leichtbauwelt seit 2022 Medienpartner ist. Im Team zu dieser virtuellen Veranstaltung ist außer Oliver Kipf und Dir noch Daniel Schäfer, ehemals Projektleiter der Fachmesse Composites Europe. Wie habt ihr ihn mit ins Boot geholt?
Das Organisatoren-Team der CLC 4.0: von links Oliver Kipf, Ilkay Özkisaoglu und Daniel Schäfer (Quelle: CLC)
Ilkay Özkisaoglu: Daniel hatte sich 2020 – ein Jahr bevor die Fachmesse Composites Europe eingestellt wurde – ebenfalls selbstständig gemacht. Wir haben ihn damals einfach angesprochen – und er war begeistert, das Thema Composites mit uns weiter voranbringen zu können. Heute ist er mit seiner Veranstaltungserfahrung ein wertvolles drittes Team-Mitglied. Wir nutzen für die CLC beispielsweise die Plattform Talque, deren COO er ist.
Leichtbauwelt:Du sagtest vorhin, der Kontakt zu Konstruktion und Entwicklung sei Dir wichtig. Ist das auch die Zielgruppe für die Veranstaltung?
Ilkay Özkisaoglu: Die CLC ist ein „Kind der Pandemie“. Wir waren definitiv die ersten, die im Composites-Bereich eine virtuelle Konferenz veranstaltet haben. Und ja, es sind genau die Anwender der Composites, die EntwicklerInnen, KonstrukteurInnen und DesignerInnen, die wir mit dieser Konferenz ansprechen wollten. Denn eine x-te Plattform für die Composites Industrie brauchte es nicht. Gleichzeitig verfolgte ich damit meine Berufung, den Composites an der entscheidenden Stelle mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Leichtbauwelt:Warum glaubtest Du, dass das notwendig war?
Ilkay Özkisaoglu: Als ich 2018/2019 begann, Composites in der Sichtbarkeit zu pushen, war es noch so, dass es für diese Werkstoffgruppe beispielsweise wenig Materialkarten und wenig verlässliche Daten gab. Solche zuverlässigen Informationen sind aber für die Produkt- und Bauteilentwicklung unerlässlich. IngenieurInnen und TechnikerInnen können bei tradierten Werkstoffen wie Aluminium und Stahl auf einen großen Datenfundus vertrauen. Bei Composites ist beziehungsweise war die Situation eine andere. Teilweise wurde sogar angenommen, dass faserverstärkte Kunststoffe nicht crashsicher sind und kaum Flammschutz mitbringen. Das wollte ich ändern – zusammen mit dem Netzwerk.
Leichtbauwelt:Welche Themen werden 2023 in der CLC wichtig sein?
Ilkay Özkisaoglu: In der vierten Ausgabe der Konferenz beschäftigt uns das Thema Kreislaufwirtschaft und Recycling – ein Thema, das für Composites gelöst ist. Das wissen jedoch viele noch nicht. Unser Sponsor AZL stellt uns nicht nur die Räumlichkeiten, sondern trägt auch inhaltlich einiges zum Konferenzprogramm bei.
Leichtbauwelt:Kreislaufwirtschaft ist gerade bei Composites ein brandheißes Thema, das ist richtig. Aber lass uns nochmals einen Schritt zurückgehen. Das verarbeitete Volumen anderer Werkstoffe wie Beton, Stahl oder Aluminium ist doch deutlich größer als das der Faserverbundwerkstoffe. Werden und können Composites überhaupt eine wesentliche Rolle im Leichtbau, in der Mobilität oder anderen Anwendungen spielen? Oder sind es vielleicht doch eher Nischenwerkstoffe, angesichts dieser Marktdaten?
BMW 3.0 CSL (Quelle: BMW)
Ilkay Özkisaoglu: Das sehe ich natürlich völlig anders. Der BMW 3.0 CSL wird in Landshut hergestellt – voll mit leichten Bauteilen aus CFK (kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff). Das Fahrzeug ist nun schon aufgrund des hohen Preises nicht massentauglich. Der Wagen kostet etwa 750.000 Euro. Aber das Fahrzeug zeigt, wozu Composites in der Mobilität fähig sind: Agilität, Wendigkeit, Energieeffizienz. Ein niedriges Fahrzeuggewicht ist für die Reichweiten in der Elektromobilität ausschlaggebend. Wenn wir künftig leichter bauen wollen – bei gegebener Festigkeit – führt kein Weg an Faserverbundwerkstoffen vorbei. Die Werkstoffkonkurrenten Aluminium und Stahl bergen hohe Risiken in Bezug auf die Energiekosten, die Lieferketten und den CO2-Footprint. Auch bei Wasserstofftanks kommen wir wohl um Composites aufgrund ihrer Festigkeit nicht herum. Und selbst mein Büro hier ist voller Carbonfaser-Teile, ja, sogar meine Brille besteht aus CFK. Die Einsatzmöglichkeiten dieser Werkstoffe sind immens – und mitnichten Nischenanwendungen.
Leichtbauwelt:Liegt das unter anderem auch an der Materialvielfalt, aus denen Faserverbundwerkstoffe hergestellt sein können?
Ilkay Özkisaoglu: Da sprichst Du die Variantenvielfalt als wichtige Tatsache an. Allein carbonfaserverstärkter Kunststoff (CFK) hat nicht nur herausragende mechanische Eigenschaften, sondern ist auch optisch ein Design-Highlight. Aber Autoteile müssen nicht aus Carbon sein. Auch Glasfaserkunststoffe sind hier sehr gut einsetzbar – und günstiger. Und Biofasern werden zunehmend in der Mobilität für Bauteile eingesetzt, so dass hier auch eine gewisse Nachhaltigkeit und ein noch geringerer CO2-Footprint Einzug hält.
Leichtbau ist für mich persönlich … ~ … positiv zweideutig. Einmal leichter im Sinne von Gewichteinsparung und zum anderen leichter im Sinne von simpel.
Die größte Herausforderung im Leichtbau ist, … ~ … dass leichter nicht unbedingt kostengünstiger ist.
Der wichtigste Trend im Leichtbau ist aktuell … ~ … diesen mit Impact und Brandschutz zu verbinden.
Leichtbau und Mobilität sind … ~ … in der Elektrifizierung nicht mehr voneinander zu trennen.
Leichtbau ist eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz, weil … ~ … die Europäische Kommission die Fit-for-55 Vorgabe gesetzlich regelt.
Leichtbauwelt:Wichtig für die Nachhaltigkeit eines Werkstoffs ist auch seine Eignung für die Kreislaufwirtschaft. Eine aktuelle Studie des IKK und des AVK besagt, dass hier zwar schon viel möglich ist, aber auch noch großer Handlungsbedarf besteht, bevor die Composites an die ausgereiften Recyclingpfade der metallischen Werkstoffe anknüpfen können.
Ilkay Özkisaoglu: Wenn ich da kurz einhaken darf. Der Sieger der JEC Start-up Challenge ist das Unternehmen Composite Recycling. Einer der Gründer ist Skipper und wollte dem Problem der vielen zu entsorgenden Boote aus GFK beikommen, von denen jährlich einige tausend das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Mit zwei weiteren Gründern entwickelte er ein Pyrolyseverfahren, mit dem es gelingt aus den GFK-Bauteilen Pyrolyseöl sowie Glasfasern zurückzugewinnen, die bei den funktionellen Eigenschaften fast an den Originalwerkstoff herankommen und sich für das Herstellen neuer Verbundwerkstoffteile eignen. Ob dieses Verfahren nachhaltig, energieeffizient und emissionsarm ist, darüber habe ich keine Kenntnis. Natürlich muss man sich vor Greenwashing hüten, aber alles, was ich sehe, sind wirklich innovative, pragmatische Ansätze.
„Die Themen Kreislaufwirtschaft und Recycling sind auch für Composites gelöst ist, nur viele wissen es noch nicht“
Leichtbauwelt:Ein anderer Ansatz für mehr Nachhaltigkeit ist, Bauteile so zu entwickeln, dass sich ihre Lebensdauer bei gleichzeitig geringerem Materialeinsatz verlängert. Ist das ein wichtiges Argument für den Leichtbau mit Composites?
Ilkay Özkisaoglu: Absolut. Ein wichtiger Glaubenssatz der Entwicklung ist, vom Ende her zu denken. Und wenn das „Ende“ als Longlife definiert ist, dann kann ich sogar recycelte Carbonfasern in einem Nass- oder Trockenvlies einsetzen und dabei das Bauteil auf eine besonders lange Lebensdauer auslegen. Hier zeigen sich Composites ebenfalls wieder prädestiniert, weil sie nicht korrodieren und Schwingungen gut aufnehmen können. Bauteile aus Composites sind langlebig. Auf Ewigkeit ausgelegte Teile sind meines Erachtens ebenfalls ein „Way to go“.
Leichtbauwelt:Welche Branche wird wohl künftig Deiner Ansicht nach der größte Treiber bei der Marktentwicklung für Composites sein?
Ilkay Özkisaoglu: Im Schiffbau sind Composites noch lange nicht durchgedrungen. Die Marktpenetration in dieser Branche ist noch weit weg von dem, was möglich wäre. Ob Kreuz- oder Containerschiff: Stahl ist hier noch absolut vorherrschend. Erstes naheliegendes Anwendungsfeld sind elektrisch angetriebene Fähren, beispielsweise in Norwegen.
Im Schienenfahrzeugbau zeigt sich ein ähnliches Bild: Stahlbau, wo immer man hinschaut. Ich frage mich wirklich, warum man hier den Leichtbau nicht stärker forciert.
Der Flugzeugbau ist Vorreiter, hier kommt man vermutlich mit Composites schon langsam an die Grenze des Machbaren.
Aber Nutzfahrzeuge und Baumaschinen bieten noch viel weiteres Potential für Leichtbau mit Composites.
Im Bauwesen stehen hier leider häufig noch die Baunormen der Realisierung in Gebäuden entgegen. Hier ist die Legislative gefragt. (Anm. der Reaktion: Auch hier bewegt sich langsam etwas: Carborefit erhält Zulassung zum Verstärken von Stahlbeton)
Leichtbau Multi-Material- Ausleger zur Leistungssteigerung von Großflächen-Düngemittelstreuern (Quelle: ILK)
Leichtbauwelt:Du bist viel unterwegs und hast deshalb einen guten Überblick. Ende letzten Jahres warst Du auf einigen Veranstaltungen unter anderem vom BMWK und auf einer Composites-Messe in England. Was konntest Du von diesen Terminen mitnehmen?
Ilkay Özkisaoglu: Das BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) hatte Ende letzten Jahres bei der BAM (Bundesanstalt für Materialprüfung) in Berlin zu einem Leichtbaugipfel geladen. Und man kann die Bundesregierung sicherlich in vielen Punkten kritisieren. Doch die Unterstützung, die der Leichtbau von der Bundesregierung erfährt, ist bemerkenswert und effektiv. Deutschland ist eines der wenigen Länder, die den Leichtbau zur Schlüsseltechnologie erklärt haben und entsprechend finanziell fördert.
Nach England zog mich ein zartes Pflänzchen einer Fachausstellung zu Composites, veranstaltet von der Agentur Fluency. Das Event war gut besucht, allerdings waren die Stände recht klein, was möglicherweise dem Veranstaltungsort geschuldet war. Beim nächsten Mal soll die Ausstellung in einer Messehalle stattfinden, so dass mehr Platz zur Verfügung steht. Dann können auch mehr Demonstratoren gezeigt werden, was ich persönlich sehr wichtig finde.
Leichtbauwelt:Ich selbst bin schon seit vielen Jahren im Fachjournalismus in unterschiedlichen Branchen unterwegs und habe noch keine Branche erlebt, in der so eng und intensiv in Netzwerken gearbeitet wird, wie im Leichtbau. Nimmst Du das genauso wahr?
„Im Schienenfahrzeugbau haben Composites noch viel Leichtbau-Potenzial.“ (Quelle: Imbeo)
Ilkay Özkisaoglu: Diesen Netzwerkcharakter lebe und forciere ich ja durch meine Arbeit sogar. Gerade mit LinkedIn haben wir die Möglichkeit Netzwerke grenzübergreifend zu pflegen. Netzwerken muss nicht immer formelles Netzwerk bedeuten. Davon gibt es für Composites genügend. Informelle Netzwerke hingegen eröffnen auch „nachteilig“ Beteiligten die Chance, sich einzubringen und Kontakte zu knüpfen. Damit meine ich vor allem junge Unternehmen, Erfinder und Start-ups, die noch keinen direkten Zugang zur Industrie haben. Sie sind herzlich eingeladen auf der CLC 4.0 zu pitchen – wir haben noch Plätze frei – oder schaffen sie – zu den Themen Kreislaufwirtschaft, Recycling, 3D-Druck mit Composites oder Biocomposites.
Leichtbauwelt:Du bist auf LinkedIn Teil verschiedener „Bubbles“. Das ist ein Phänomen der sozialen Netzwerke und meint, dass man sich in themenbezogenen Kontaktnetzwerken, sogenannten Blasen bewegt. Vergleichbar ist das in der realen Welt mit einer Gruppe Gleichgesinnter, einem Freundeskreis oder Verein.
Ilkay Özkisaoglu: Ja, meine Bubbles sind die Themen Corporate Coaching und Composites. Die Bubble Composites begrüßt es natürlich, dass es im Netzwerk jemanden gibt, der die Fäden zieht und damit für mehr Sichtbarkeit sorgt. Aber soll ich ehrlich sein? Die Unterstützung durch diese Bubble wünsche ich mir viel aktiver. LinkedIn ist kein Job- und Recruiting-Portal, sondern ein veritables Business-Netzwerk. Wir müssen über Lösungen mit Composites sprechen, Storys erzählen, Anwendungsbeispiele zeigen. Wir müssen davon berichten, wie langlebig die Teile sind, wie crashsicher und welche Kräfte sie aufnehmen können.
„Auf den Punkt gebracht: Leichtbau ist und schafft Mehrwert.“
Leichtbauwelt:Nun ist Leichtbau nach meinem Verständnis eine Denkweise, keine Technologie. Durch Leichtbau kann ich mit wenig Material viel erreichen. Wie wird der Begriff „Leichtbau“ in deinen Bubbles verstanden?
Ilkay Özkisaoglu: Unter unseren Zuschauern ist Yannik Willemin, 9T Labs. Er wird bei der CLC 4.0 dabei sein und moderiert die Session 3D-Druck. Mit einem Wortspiel hat er einmal gut ausgedrückt, was Leichtbau meint: Leichter bauen ist doppeldeutig. Ich kann leicht bauen – im Sinne von Gewichtsminimierung, ich kann aber auch leicht bauen – im Sinne von einfach bauen, einfach konstruieren. In der tieferen Bedeutung dieses Wortspiels stecken enorme Chancen für die Industrie. Leichtbau ist ein Mindset. Ich fordere jede und jeden auf, der an einem Entwurf für ein Produkt oder Bauteil arbeitet, zu überlegen, wie es leichter zu bauen ist. Beide Bedeutungen sparen auf die Kilometer, auf die Jahre der Bauteilnutzung dem Endanwender soviel Geld, dass man als Hersteller davon sogar ein Stück partizipieren könnte. Leichte Bauteile können künftig möglicherweise margenträchtiger verkaufen werden, weil ein fühlbarer Mehrwert entsteht. Auf den Punkt gebracht: Leichtbau ist und schafft Mehrwert.
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