Die Bewertung, ob und wann es sich lohnt, ein Leichtbau-Bauteil additiv zu fertigen, ist eine Herausforderung. Die Entscheidung basiert dabei häufig auf unvollständiger Information und zeitaufwändigen praktischen Versuchen. Manchmal zeigen sich die Wettbewerbsvorteile erst durch intelligentes Einbetten in die Wertschöpfungskette und mancher Kostenvorteil entsteht erst zu einem späten Zeitpunkt im Lebenszyklus eines Produkts.
Daher reicht ein klassischer Vergleich der Herstellkosten für eine realistische Einschätzung oft nicht aus. Besser wäre ein ganzheitliches Modell, das frühzeitig neben den Kosten auch technologische Vorteile vergleicht, neue Vorteile identifiziert und so Entscheidungsprozesse beschleunigen kann.
Mit diesem Ziel vor Augen entwickelten Tobias Schröer und Sören Münker vom Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen ein Cost-Benefit-Tool, mit dem man im Gegensatz zu bereits existierenden Ansätzen nicht nur die resultierenden Kosten, sondern auch den zu generierenden Nutzen von additiven Fertigungstechnologien identifizieren und bewerten kann.
Das praktikable Modell ermöglicht damit industriellen Anwendern einen besseren Vergleich unterschiedlicher Produktionsmethoden für bestimmte Teile und unterstützt damit eine fundierte und beschleunigte Entscheidungsfindung.
„Die Potenziale der additiven Fertigung zu erfassen und sinnvoll auszunutzen ist eine große praktische Herausforderung. Das Cost-Benefit-Tool zeigt anschaulich, wie durch eine frühe Gegenüberstellung einer Kosten- und Nutzenbetrachtung mögliche Business-Cases identifiziert werden können.“
(Tobias Schröer, Bereichsleiter Produktionsmanagement an der RWTH Aachen und Co-Entwickler des Modells)
Quelle und weitere Infos: Autocad-Magazin
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