Der funktionsintegrative Leichtbau mit vielen polymeren Werkstoffen spielt eine zentrale Rolle bei der CO2-Einsparung im Mobilitätssektor. Verwendet man Rezyklaten in Leichtbaustrukturen könnte aber noch weit mehr CO2 eingespart werden, da die Verwendung von Primärrohstoffen und die damit einhergehenden Emissionen reduziert werden. Deshalb gab die Green Deal-Strategie der EU letztlich den Impuls für das Projekt Gabriela: „Ganzheitliche Bearbeitung von Kunststoff­recyclingpfaden für ressourceneffiziente und kreislauffähige Leichtbau-Batteriegehäuse“.

Das Recyclingpotential der Verbundwerkstoffe – genauer der faserverstärkten Thermoplaste – aus strukturell relevanten Leichtbauteilen ist umstritten. In dem Verbundprojekt wird deshalb die Recycling- und Kreislauffähigkeit von Pentatonic Hochvolt-Batteriegehäusen des Automobilzulieferers Kautex Textron untersucht. Hierbei werden Kunststoff-Rezyklat Anteile bis zu 100 Prozent  evaluiert. Dabei wird unter anderem die adaptive Recyclingtechnologie Newcycling des Unternehmens APK zum Einsatz kommen, die eine hohe Rezyklatqualität ermöglichen soll.

Im Projekt wird der komplette Lebenslauf eines faserverstärkten Kunststoff-Batteriegehäuses von der Materialherstellung über die erstmalige Verarbeitung, die Alterung im Einsatz sowie die Wiederaufbereitung bis hin zum Wiedereinsatz im gleichen Bauteil untersucht. Um die Potentiale der neuartigen Recylingpfade bestmöglich zu erschließen, beteiligen sich am Projekt Industriepartner aller Werkschöpfungsstufen und drei Universitäten.

Schwerpunkte des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden sind die Alterungsuntersuchungen sowie die Analyse der Einflüsse einzelner Lebensphasen auf die Werkstoffeigenschaften. Die Kooperation mit dem Forschungsnetzwerk Plattform FOREL ermöglicht den beteiligten Forschenden eine branchen­übergreifende Vernetzung und bietet optimale wissenschaftliche sowie wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeiten.

Die Projektpartner (Quelle: APK)

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt Gabriela mit einer Laufzeit vom 01.07.22 bis 30.06.2025 wird im Rahmen des Förderprogrammes Technologietransfer-Programm Leichtbau (TTP LB) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unter dem Förderkennzeichen F-012360 gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) betreut.

Projektpartner sind APK als Konsortialführer, Kautex Textron, Vecoplan, iPoint-systems, TU BA Freiberg / Institut für Aufbereitungsmaschinen (IART), TU Dresden / Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK), TU Braunschweig / Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF).

Bild oben: Das Projekt „Ganzheitliche Bearbeitung von Kunststoff-recyclingpfaden für ressourceneffiziente und kreislauffähige Leichtbau-Batteriegehäuse“ (Gabriela) ist gestartet. (Quelle: Vecoplan)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung, Pressemitteilung, Pressemitteilung, Pressemitteilung, Recyclingportal    

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