Faserverbundwerkstoffe spielen ihre Stärken besonders im Multimaterial-Leichtbau aus. Inzwischen ist es eindeutig, dass sich die Anforderungen des modernen Leichtbaus nicht mehr nur duch einen einzelne Werkstoff beantworten lassen. Optimale Lösungen können nur mit hybridem Leichtbau erreicht werden.
Wie die Anwendungsbranchen zum integrativen und hybriden Leichtbau zusammengebracht werden können, zeigt zum dritten Mal das Lightweight Technologies Forum auf der Composites Europe. Im kombinierten Ausstellungs- und Vortragsforum geht es um materialübergreifende Technologien an der Schnittstelle zwischen Metall- und Faserverbund-Technologien in Strukturbauteilen. Der Besuch des Forums ist für die Besucher der Fachmesse Composites Europe im Ticket inbegriffen.
Mobilität profitiert dreifach vom Leichtbau
Innovationstreiber im Bereich Leichtbau sind die Luft- und Raumfahrt sowie die Fahrzeugindustrie. Denn in beiden Branchen profitieren dreifach von jedem eingesparten Kilogramm.
- Beim Transportmittel bedeutet es ein Kilogramm mehr Nutzlast.
- Bezogen auf den Kraftstoff verbraucht ein Auto pro eingesparten 100 kg auf 0,5 L weniger pro 100 km. Bei Elektrofahrzeugen erhöht sich die Reichweite dementsprechend. Ein Airbus A 320 benötigt 10.000 Liter weniger Kerosin im Jahr, wenn er 100 Kilogramm leichter ist.
- Und mit Blick darauf, dass 44,3 Prozent der Kosten im verarbeitenden Gewerbe auf Materialien entfallen, wird schnell deutlich, welche Einsparpotenziale sich hier bieten.
Politik und Endkunden sind die großen Treiber
Speziell im automobilen Leichtbau sind Innovationen heute bedeutender denn je. Das macht die aktuelle Marktstudie „Leichtbau als Innovationstreiber“, herausgegeben von der Automotive Management Consulting GmbH (AMC) und Reed Exhibitions deutlich.
Sie stellt den Status quo wie auch Trends und künftige Herausforderungen des multimaterialen Leichtbaus in der Automobilindustrie dar. Danach sind die Politik und die Endkunden derzeit die größten Leichtbautreiber. Die konsequente Implementierung von Leichtbaulösungen scheitert jedoch an lieferanten- und herstellerseitigen Hürden, so das Ergebnis der Studie.
CFK als Wachstumsbeschleuniger
Auf die Leichtbaupotenziale von GFK und CFK geht der von Carbon Composites e.V. und AVK herausgegebene „Composites-Marktbericht 2017“ ausführlich ein. „Auch vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussionen (Dieselskandal, Fortschreiten der E-Mobilität, verstärkte Energiewende, verschärfte CO2-Auflagen) könnten hier weitere Gesetze und Steueranpassungen eine positive Stimulation des Leichtbaumarktes erzeugen.
„Carbonfaserverstärkte Verbundwerkstoffe stellen dabei innerhalb des Gesamtmarktumfelds der (faserverstärkten) Leichtbau-Materialsysteme einen maßgeblichen Wachstumstreiber dar.“
2016 lag die globale Bedarfsmenge von Carbonfaser-Verbundwerkstoffen bei rund 101.000 t und damit um rund 11 % über dem Vorjahreswert. Auch für die kommenden Jahre wird demnach eine weiterhin positive Entwicklung mit konstant zweistelligen Wachstumszahlen im Bereich zwischen 10 und 13 % erwartet.
Der Gesamtumsatz für CFK belief sich 2016 weltweit auf etwa 13,23 Mrd. US$ , ein Plus von etwa 14 % gegenüber dem Vorjahr.
Quelle und weitere Infos: Composites Europe, K-Zeitung
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