Im Labormaßstab realisierte Prozesskette vom Furnier zum Holzverbund-Hohlprofil (Quelle: ILK)

Das Verwenden von Leichtbauteilen aus Holz hat eine mehrfach positive Auswirkung auf die CO2-Bilanz: Zum einen lassen sich durch Leichtbau maßgebliche Energie- und somit auch CO2-Einsparungen erzielen. Zum andern wird durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe nicht nur der Verbrauch fossiler Rohstoffe reduziert, sondern vorhandenes CO2 durch das Wachstum im Werkstoff gebunden.

Dieser mehrfach positive Aspekt war für Wissenschaftler des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik und der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik der Auslöser für das Projekt Lignobraid. Ziel: eine neue Prozesskette zur Herstellung von Hohlprofilen aus Holzwerkstoff zu entwickeln und wirtschaftliche Holzverbund-Hohlprofilen unterschiedlicher Geometrien in Serie fertigen zu können.

Dabei soll der Rohstoff Holz weitgehend in seinem natürlichen Zusammenhalt erhalten bleiben und trotzdem eine hochwertige technische Nutzung ermöglichen. Dazu sollen handelsübliche Furniere aus regional verfügbaren Hölzern zu kontinuierlichen Furnierbändern verarbeitet werden. Aus diesen Furnierbändern entstehen dann erstmals in einem automatisierten Flechtprozess beanspruchungsgerechte Preforms. Diese lassen sich anschließend durch Infusion mit biobasierten Kunststoffen zu dünnwandigen Hohlstrukturen konsolidieren. Dabei lassen sich die geometrischen und mechanischen Eigenschaften des Halbzeugs gezielt beeinflussen.

Nachhaltig soll auch die Produktion sein: regional verfügbare biogene Rohstoffe, eine verschnittarme Herstellung der Furnierbänder sowie das Verwenden leichter und gleichzeitig hochbelastbarer Hölzer ermöglichen einen optimierten Kompromiss hinsichtlich ökologischer, ökonomischer und technischer Anforderungen.

Das Projekt Lignobraid wird für vier Jahre bis 2024 durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Projektträger ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR). Ansprechpartner sind Robert Kupfer, ILK, und Christian Korn, HFT.

Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung, FNR

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