
Ein neues Leichbaukonzept für Sportboote und Yachten ist Gegenstand eines Forschungsprojekts der Technischen Hochschule Mittelhessen. Dabei geriet vor allem der Werkstoff für den Bootsbau in den Fokus. Denn weder Stahl noch GFK können die Forscher überzeugen.
Die Projektpartner wollen deshalb ein neues Material für die Außenhaut der Boote verwenden. Dabei arbeitet Prof. Dr. Stephan Marzi vom Gießener Institut für Mechanik und Materialforschung zusammen mit dem thüringischen Bootsbauer Krake Catamarane, mit Prof. Anders Biel von der schwedischen Universität Karlstad und der Firma Lamera aus Göteborg.
Hybridmaterial statt GFK oder Stahl
Das von Lamera entwickelte „Hybrix“ ist ein leicht formbarer Verbundwerkstoff aus einem Mikrofaserkern, zwei Metallschichtlaminaten und zwei Klebstoffschichten. Der Kern kann aus Stahl oder Polymerstoff bestehen. Für die Laminate kommen Metalle wie Aluminium oder Stahl in Frage.
Im Vergleich zu einer reinen Stahlkonstruktion spart die neue Leichtbauweise bei gleichbleibenden mechanischen Eigenschaften 75 Prozent des Gewichts der Schiffshülle ein. Das neue Material hat gute Wärme- und Schalldämmungseigenschaften und ist im Unterschied zu Kunststoffen nicht entflammbar.
Im Projekt wollen die Forscher Hybrix für die Nutzung im Bootsbau optimieren. Geeignete Befestigungstechniken müssen ebenso gefunden werden, wie passende großtechnische Weiterverarbeitungsmethoden wie Schleifen, Beschichten und Kantenabdeckung.
Zum Projektende sollen auf Basis eines von Krake Catamarane bereits hergestellten Bootes zwei Prototypen konstruiert und gebaut werden, bei denen das neue Material verwendet wird.
Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Es wird vom Bundeswirtschaftsministerium und von der schwedischen Innovationsagentur Vinnova mit insgesamt 675.000 Euro unterstützt. Den Projektbeitrag der THM fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand mit 190.000 Euro.
Quelle und weitere Infos: THM
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