Lesetipp: 3D-Richten von großen Gussteilen

3D-Richtsystem für das Richten mit drei Freiheitsgraden. (Quelle: Laubinger + Rickmann | Euroguss)
3D-Richtsystem für das Richten mit drei Freiheitsgraden. (Quelle: Laubinger + Rickmann | Euroguss)

In einem Beitrag auf der Webseite der Fachmesse Euroguss – geschrieben von Philipp Hettich und Martin Hartlieb, beide Laubinger + Rickmann – beschreiben die Autoren warum das manuelle Richten nicht mehr ausreicht, um den Verzug großer Aluminiumgussteile zu beherrschen. Sie erläutern ausführlich die Anforderungen und unterschiedlichen Richtprozesse. Die Lösung seien automatische, intelligente Richtsystemen, die das wirtschaftliche Produzieren großer und komplexer Gussteile mit hohen mechanischen Eigenschaften und engen Toleranzen ermöglichen.

Der Trend geht aktuell zu immer größeren Gussteilen. Grund hierfür sind zum einen komplexe Formen, aber auch Teile- und Funktionsintegration sowie ein durch die Elektromobilität induzierter Drift weg vom Powertrain hin zu Fahrzeugstrukturen, Fahwerksteilen, Querträgern und Teilrahmen sowie Gehäusen und Batterieträgern. Verbunden mit dem neuen Produktspektrum seien, so die Autoren, hohe Anforderungen an Toleranzen und mechanische Eigenschaften. Das Auswerfen derart großer Gussteile aus den Formen und Wärmebehandlungen, vor allem Abschrecken, könne die Gussteile verformen.

Was ist „Richten“?
Das Richten gehört zu den Fertigungsverfahren nach DIN 8580 und wird dort der Hauptgruppe „Umformen“ zugeordnet. Der Unterschied zum Biegen besteht darin, dass ein Werkstück etwa nach einem Biegevorgang zur Verbesserung der Maßhaltigkeit in einem separaten Richtarbeitsgang nachbearbeitet wird. Während das Biegen ein eher grobes In-Form-Bringen beschreibt, liegt beim Richten der Schwerpunkt auf dem Exakt-in-Form-Bringen des Werkstücks. Als Hilfsmittel zum Richten dienen häufig Pressen und Biegevorrichtungen, die elektromechanisch, unter Umständen auch hydraulisch, angetrieben sind. Modernere Richtbänke fahren ein vollautomatisches, computergesteuertes und überwachtes Programm ab, um Werkstücke bis auf engste Toleranzen zu bearbeiten.
(Quelle: Wikipedia)

Das Fazit der Autoren:

  • Da die Verformungen teilespezifisch individuell sein können wurden automatische Richtsysteme entwickelt, die in der Gießereiindustrie zunehmend eingesetzt werden.
  • Die intelligenten Systeme passen sich an unterschiedliche Verformungen an und melden eigenständig Korrekturbedarf bei Form oder Prozess.
  • Damit seien die Gießereien in der Lage, sowohl die Anforderungen an die Eigenschaften als auch die sehr engen Toleranzanforderungen zu erfüllen, was es ihnen ermöglicht, Teile wettbewerbsfähig zu produzieren und in einen schnell wachsenden Markt mit Aluminiumgussteilen mit hohem Mehrwert einzusteigen.

Quelle weitere Infos: Beitrag auf Euroguss

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