Nach Noah kommt jetzt Luca: Das Ecomotive-Team der TU Eindhoven hat ein weiteres Konzeptauto präsentiert. Das Elektroauto Luca ist konsequent auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Mit Leichtbau und Recycling-Materialien soll Luca die Ressourcen schonen.

Die Studenten setzen auf einen Verbundwerkstoff aus Flachs und recyceltem PET-Kunststoff sowie auf recyceltes Aluminium. Der Kunststoff soll zu einem erheblichen Teil aus Plastikmüll gewonnen werden, der aus dem Meer gesammelt wurde. Das Team zeigt damit, dass Elektroautos nicht nur günstiger werden können, sondern auch dass Abfall eine wertvolle Ressource für den Automobilbau sein kann.

Das Fahrgestell wird aus einer Sandwichplatte bestehen. Anstelle von PLA wird die Wabenstruktur im Inneren der Platte bei Luca aus 100 % rPET hergestellt werden. Die Deckschichten sollen aus aus Flachsfasern bestehen, die mit PP imprägniert sind, welches aus „Marine Litter“recycelt wird. Das heißt es sollen Kunststoffabfälle aus dem Meer gefischt und verwertet werden. Die Karosserie des Autos besteht aus einer Mischung aus recyceltem Polypropylen und „UBQ“ sein. UBQ ist ein israelisches Start-up-Unternehmen, das aus Haushaltsabfällen wieder verwertbare Kunststoffe herstellt. Vorne und hinten an der Wanne aus Sandwichmaterial sollen Hilfsrahmen aus recyceltem Aluminium befestigt werden, die zum Beispiel die Achsen aufnehmen.

Luca soll von zwei vollelektrische Radnabenmotoren in den Hinterrädern angetrieben werden. Der Batterie-Rad-Wirkungsgrad soll so bis zu 92% erreichen, berichten die Entwickler. Zum Vergleich: Ein „normales“ Benzinfahrzeug hat einen Tank-Rad-Wirkungsgrad von etwa 16% und ein „normales“ Elektrofahrzeug einen Batterie-Rad-Wirkungsgrad von etwa 70%.

Da Radnabenmotoren die ungefederten Massen erhöhen, haben sie einen negativen Effekt auf das Fahrverhalten eines Autos. Neben den niederländischen Unternehmen arbeitet auch der inzwischen zum chinesischen Konzern Evergrande gehörende Antriebs-Spezialist Protean Electric an Radnabenmotoren für Elektroautos, berichtet Electrive.

Die Motoren werden von sechs modularen Batterien gespeist, die leicht gegen volle Batterien oder sogar gegen neue Batterien ausgetauscht werden können, wenn eine bessere Technologie verfügbar ist.

Der letzte Schritt im Leben von Luca ist das Recycling zu neuem Wertstoff. Um die Materialien dann auch leichter recyceln zu können, werden sie bei Luca leicht getrennt werden können, um sie wieder sortenrein verwenden zu können.

Da das Ecomotive-Team erst vor elf Monaten die Arbeit aufgenommen hat, gibt es von Luca derzeit nur die hier gezeigten Renderings. Die Arbeiten an einem funktionsfähigen Prototypen laufen und im Sommer 2020 wird Luca hoffentlich auf Promotion-Tour gehen können.

Bild oben: Recycling-Auto Luca (Quelle: TU Eindhoven)


Quelle und weitere Infos: TU Eindhoven (Pressemappe)Electrive, Elektroauto-News, Elektromobilität Forum, Auto Motor und Sport

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