Mit dem Scope3analyzer die unternehmenseigene Klimabilanz berechnen

Mit dem öffentlichen und kostenlos zugänglichen Tool Scope3analyzer können Unternehmen ihre Treibhausgas-Emissionen berechnen. Konzipiert wurde das Werkzeug zur Klimabilanzierung vom Institut für Industrial Ecology (INEC) der Hochschule Pforzheim zusammen mit dem Thinktank für industrielle Ressourcenstrategien in Karlsruhe.

Der betrieblichen Carbon Footprint ist der erste wichtige Schritt auf dem Weg zum Klimaschutz in Unternehmen. Denn bei der Fülle möglicher Maßnahmen ist es wichtig zu herauszufinden, wo die größten Beiträge zu den Emissionen entstehen und daher die Maßnahmen zuerst anzusetzen sind.

Doch das Erheben dieser Emissionen, die in der Fachsprache als Scope-3-Emissionen bezeichnet werden, ist schwierig. Der scope3analyzer stellt deshalb für Unternehmen einen einfachen Einstieg in die Klimabilanzierung dar: Das Tool ist kostenfrei, webbasiert, arbeitet völlig anonymisiert und kann die Emissionen unmittelbar auf Basis bereits vorliegender Einkaufs- und Verbrauchsdaten des Unternehmens berechnen.

„Wir wissen heute, dass die vorgelagerten Emissionen in der Lieferkette der Unternehmen einen wesentlichen Beitrag liefern, oft sogar den größten. Der scope3analyzer entfaltet sein Potential, je mehr Lieferanten ein Unternehmen hat und je schwieriger es wird, einzelne Zahlen zu recherchieren. Vor allem aber sollen die Daten nach der gleichen Methode erhoben und somit vergleichbar sein. Das wird durch die von uns eingesetzte Methode sichergestellt.“
Prof. Mario Schmidt, Projektleiter, Hochschule Pforzheim

Der Emissionsbeitrag der Lieferkette wird mit volkswirtschaftlichen Daten abgeschätzt. Dabei können dann sogar die Emissionen der Vor-Vorprodukte, die aus Asien oder anderen Weltregionen kommen, einbezogen werden. Dies führt zu einem umfassenden Bild des unternehmerischen Handelns und ermöglicht die Identifikation der Hot-Spots von Treibhausgasemissionen. Zusätzlich werden auch die direkten Emissionen vor Ort und die indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie mit errechnet.

Das Tool ist berichtskonform – gängige internationale Standards wie das Greenhouse Gas Protocol, das Carbon Disclosure Project sowie die Science Based Targets Initiative akzeptieren die angewandte Methodik. Weiterentwickelt wurde es zusammen mit der Firma Systain Consulting sowie mit Praxispartnern aus der Industrie getestet. Unmittelbar in das Projekt eingebunden waren außerdem die Zeiss Gruppe und das Unternehmen Robert Bosch. Gefördert wurde die Entwicklung vom Umweltministerium Baden-Württemberg.

Bild oben: Landingpage des Scope3analyzer zum Ermitteln der Treibhausgas-Emissionen (Quelle: Hochschule Pforzheim)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung

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