Mit Feinkornwalzen zum Leichtbau-Stahl

Bestehende Querkeilwalzanlagen sollen, daran arbeiten die Wissenschaftler der IPH Hannover im Projekt „Feinkornwalzen„, künftig die Werkstoffeigenschaften von Stahl so verändern können, dass sie den besonderen Anforderungen im Leichtbau besser entsprechen.

Ziel ist es, durch einen einfachen Walzprozess ein ultrafeines Gefüge einzustellen und so Festigkeit und Duktilität von Stahlbauteilen zu erhöhen. Durch das Walzen soll also nicht die Geometrie, wohl aber die Gefügestruktur des Stahls verändert werden. Damit ist es möglich, kleinere und leichtere Bauteile zu konstruieren, die trotzdem hohen Belastungen standhalten – beispielsweise für den Leichtbau. Schmiedeunternehmen könnten hohe Anschaffungskosten für die bisher dazu notwendigen Anlagen vermeiden und das Feinkornwalzen flexibel in schon bestehende Produktionsabläufe integrieren.

Dazu soll aus den untersuchten Parameterkombinationen (beispielsweise den Schulterwinkel, den Keilwinkel, die Umformgeschwindigkeit und die Temperatur des Werkstoffs sowie des Werkzeugs sowie der unterschiedlichen Abkühlmedien Öl, Wasser und Luft) ein Prozessfenster abgeleitet werde, das einen Walzprozess ermöglicht, bei dem sich das Gefüge wie gewünscht verändert und die Korngröße nach dem Walzen im ultrafeinkörnigen Bereich liegt.

Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und läuft bis 2022.

Bild oben: Lässt sich mittels Querkeilwalzen ein ultrafeines Gefüge einstellen? Das erforschen Ingenieurwissenschaftler am IPH im Projekt „Feinkornwalzen“ (Quelle: Ralf Büchler, IPH Hannover) 


Quelle und weitere Infos: IPH Hannover, Blechnet, Blechonline

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