Linde und das Kunststoff-Institut Lüdenscheid haben ein neues Schäumverfahren zur Marktreife entwickelt. Protec Polymer Processing bietet nun eine Fertigungslösung. Die serienreife Lösung Plastinum Foam Injection Moulding verbindet die Vorteile chemischer und physikalischer Schäumprozesse beim Spritzguss. So lassen sich erhebliche Material- und Gewichtseinsparungen erzielen.

Beim Plastinum Foam Injection Moulding wird ein getrocknetes Kunststoffgranulat bereits vor der Zuführung in die Spritzgießmaschine unter Druck mit Kohlendioxid (CO2) beladen. Das Gas diffundiert dabei in das Granulat ein. Damit vereint das neue Verfahren die einfache Handhabung chemischer Schäumprozesse mit den positiven Effekten des physikalischen Schäumens. Konkret verbessert das Verfahren die Produktqualität, indem es eine hohe dimensionale Stabilität und Funktionalität der Spritzgussteile gewährleistet. Verzug und Einfallstellen werden minimiert. Insbesondere lassen sich so selbst scherempfindliche Kunststoffe wie etwa langfaserverstärkte Thermoplaste (LFT-Granulate) sehr gut schäumen, weil die Polymere nicht beschädigt werden.

Auch bei geringen Wanddicken sollen gute Schäumergebnisse und somit erhebliche Material-, Gewichts- und Energieeinsparungen möglich sein. Unter Laborbedingungen konnte beispielsweise der Verbrauch von Polycarbonat um bis zu 60 %, der von Polyamid GF30 um bis zu 16 % und der von Polypropylen mit mineralischer Verstärkung um bis zu 37 % gesenkt werden. Nahezu alle gängigen Polymere sind einsetzbar, einschließlich biobasierender und technischer Werkstoffe sowie Verbundmaterialien wie beispielsweise glasfaserverstärktes Polyamid. Gleichzeitig wird der Produktionsprozess schneller und flexibler, weil mehrere Spritzgießmaschinen gleichzeitig bestückt werden können.

Die Fertigungslösung Somos Perfoamer – bei Linde unter dem Markennamen Plastinum Perfoamer erhältlich – des Systempartners Protec Polymer Processing ermöglicht es, das für das neue Verfahren erforderliche Prozessequipment problemlos in vorhandene Spritzgießanlagen zu integrieren.


Quelle und weitere Infos: K Zeitung

 

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