Update: Paneele aus Popcorn, Hanf und Flachs

Für den Wohngungsbau gibt es einen weiterer nachhaltigen und leichten Baustoff – gut geeignet für die modernes Bauen in Modulbauweise. Forschenden der Universität Göttingen ist es gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem sich Paneele aus Hanf, Flachs und Popcorngranulat herstellen lassen. Das Granulat ist eine biobasierte, umweltschonende und nachhaltige Alternative zu den bisher in der Industrie verwendeten Produkten auf Erdölbasis oder Gips.

Das Material soll sehr gute Dämmeigenschaften besitzen und guten Brandschutz bieten. Über die kommerzielle Nutzung hat die Universität Göttingen einen weltweiten exklusiven Lizenzvertrag mit der Firma Smarter Habitat abgeschlossen.

Die Arbeitsgruppe „Chemie und Verfahrenstechnik von Verbundwerkstoffen“ an der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Universität Göttingen forscht schon seit Jahren im Bereich nachwachsender Rohstoffe. Als Verbundwerkstoff mit Laminaten aus Hanf und Flachs soll der bisher für Paneele benutzte PU-Schaum künftig durch das nachhaltige und leistungsfähige Produkt aus Popcorn ersetzt werden.

Das Unternehmen Smarter Habitat möchte damit Paneele für den Trockenbau und weitere Anwendungen bis hin zu tragenden Außenwänden herstellen und unter dem Namen „Ecohab“ vertreiben. Neben den hervorragenden physikalischen Eigenschaften ist das Material wiederverwendbar, recyclebar und kompostierbar.

„Mit diesem neuen an die Kunststoffindustrie angelehnten Verfahren lassen sich nunmehr mit reinen Naturprodukten kosteneffizient Paneele für viele Bereich des Bauens im Industriemaßstab herstellen.“
Prof. Dr. Alireza Kharazipour, Leiter der Forschungsgruppe, Universität Göttingen

DGNB-Präsident Prof. Amandus Samsøe Sattler (re.) überreicht den Preis an Smarter Habitat Geschäftsführer Datty Ruth. (Quelle: DGNB)

UPDATE 07.08.23: Das Start-up Smarter Habitat hat mit seinem Baupaneel die DGNB Sustainability Challenge 2023 in der Kategorie „Innovation“ gewonnen. Gesucht wurden „echte Innovationen, die Bestehendes hinterfragen, Neues anstoßen und Veränderung bewirken“. Gefunden hat die 14-köpfige Jury diese Eigenschaften im neuen Leichtbau-Paneel auf Maisbasis.

Bild oben: Bezahlbarer Wohnraum aus umweltschonendem und CO2-neutralem Baumaterial: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Göttingen haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Paneele aus Hanf, Flachs und Popcorngranulat herstellen lassen. (Quelle: Udo Schmidt/Smarter Habitat)


Quelle und weitere Infos: bba, Architekturblatt, Pressemitteilung

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