In aktuellen Versuchen fertigte Roth Composite Machinery Lightweight-Prepregs (besonders leichte Faserverbundhalbzeuge) mit einem Faserflächengewicht von 75 g/m². Für den Test mit einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 15 m/min wurde eine 12 K Carbonfaser mit einer Feinheit von 800 tex verwendet.
Als Matrix kam „Hot Melt Epoxy“ zum Einsatz und wurde mit einem Harzflächengewicht von 25 g/m² zu einem 255 mm breiten Prepreg verarbeitet. Die Versuchsanlage bietet aktuell eine Faserspreizeinheit mit einer Arbeitsbreite von bis zu 600 mm.
Prepregs dieser Art kommen eignen sich für Anwendungen in der Sport- und Freizeitindustrie, Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie, im Schiffs- und Bootsbau, Hoch- und Brückenbau oder in Flugzeugstrukturen.
Die Versuche fanden im Steffenberger Labor des Maschinenherstellers statt, das seit der Inbetriebnahme 2017 auch durch dessen Kunden genutzt wird. Das Know-how von Roth Composite Machinery basiert auf über 50 Jahren Erfahrung im Bau von Prepreg-Maschinen. Rund eine Million Euro investierte der Hersteller in die Laboranlage.
Flexible Anlage im Technikum
Mit der Prepreg Laboranlage lassen sich sowohl Duromere als auch thermoplastische Matrixsysteme bei bis zu 400 °C verarbeiten. Der Roth Prozess mit der Rothabow-Technologie basiert auf der Kalandriertechnik mit zwei Kalandern. Versuche mit thermoplastischen aber auch duromerischen Matrixmaterialien, mit Gelegen oder Geweben aller Fasersysteme etwa aus Carbon, Glas oder Aramid sind möglich.
Das Unternehmen kann mit der Laboranlage mehrlagige Verbundwerkstoffe aus Geweben, Fasern und Folien herstellen. Ein Streusystem für die Verarbeitung von Pulver oder Granulat anstelle einer Folie ist integrierbar. Als Auftragssysteme für die Matrix stehen die die Kommarakel- und die Foulardmethode zur Auswahl. Durch den modularen Aufbau und das mobile Auftragswerk können auch kundenspezifischer Auftragswerke eingesetzt werden.
Die Anlage bietet ein Spulengatter mit 80 Spulenplätzen, acht Abwicklern, drei Aufwicklern sowie eine spezielle Faserspreizung. Messsysteme, etwa zur Schichtdickenmessung oder zur Oberflächeninspektion lassen sich gut integrieren. Je nach Lagenschichtung und den Eigenschaften der Fasermaterialien ist die Herstellung von Prepregs in allen denkbaren Stärken möglich.
Quelle und weitere Infos: Roth Composite Machinery, Kunststoff Magazin
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