Pressverfahren für dreidimensionale Bauteile aus Faserchips

Das Unternehmen Nägeli Swiss gewann im Januar auf der Swiss Plastics Expo den Publikumspreis mit einem Unterlegkeil, gepresst aus Faserchips, der Flugzeuge bis 350 t Start­gewicht und Raddurchmesser bis 1050 mm sicher in Parkposition hält. Das Produkt von Alphachocks ist besonders leicht und robust.

Nägeli fertigt das patentierte Serienprodukt im neuen aCC-Verfahren aus PA6 mit Kohlefaser­verstärkung. Mit nur 3,5 kg ist der Keil aus Faserchips deshalb auch um vieles leichter als herkömmliche Unter­legkeile. Die Faserchips können mit diesem Verfahren zu komplexen 3D-Formteilen mit nahezu jeder gewünschten Geometrie gepresst werden – auch in Serienstückzahlen, so das schweizer Unternehmen.

Der aCC-Prozess eröffnet für Carbonteile völlig neue Denkweisen in der dritten Dimension. Dabei seien jetzt der Komplexität der Bauteilgeometrie nahezu keine Grenzen gesetzt. Selbst Gewin­deabformungen, passgenaue Präzisionsbohrungen oder integrierte Verbindungelemente können somit genauso wie Sprünge in der Wandstärke gefertigt werden.

Das war bisher mit Faserverbundwerkstoffen kaum mög­lich. Durch die automatisierte, prozesssichere Fertigung mit hoher Wiederholgenauigkeit sind Serienstückzahlen bis 100.000 Bauteile pro Jahr realisierbar. Das macht das aCC-Verfahren als alternatives Fertigungsverfahren für viele Leichtbau­teile, vor allem auch für bewegte Teile, hochinteres­sant.

Bild oben: Der patentierte neue Unterlegkeil von Alphachocks, den die Nägeli Swiss AG fertigt, verdeutlicht die Möglichkeiten des Faserchips-Pressverfahrens bei der Herstellung von 3D-Form- und Strukturteilen aus Faserverbund. (Quelle: Nägeli Swiss)


Quelle und weitere Infos: Pressebox, Tagblatt, Developmentscout

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