Im Rahmen des Projekt Eolo-Hubs arbeiten Forschungs- und Industriepartner an Recycling-Technologien für Rotorblätter von Windkraftanlagen. Die aufbereiteten Wertstoffe sollen in der Automobil-, der Bau und der Windenergiebranche selbst wiederverwendet werden können.

Herausforderung Kreislaufwirtschaft: Die Windenergie hat ein Umweltproblem
Europa ist derzeit weltweit führend in der Windenergietechnologie, da auf seinem Gebiet mehr als 70 Prozent der weltweit installierten Windenergieanlagen zu finden sind. Etwa 14 Prozent des Strombedarfs in der EU werden durch Windenergie gedeckt. Die Windkraft ist damit schon die zweitwichtigste Energiequelle für Strom. Viele dieser Anlagen, die seit den 1990er Jahren entstanden sind haben das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht, und die Rotorblätter landen auf der Mülldeponie oder werden verbrannt. In den kommenden Jahren rechnet die Industrie mit mehr als 60.000 Tonnen Abfall aus zehntausenden von Windkraftanlagen.

Die 18 Partner der Eolo-HUBs trafen sich in den Räumlichkeiten des Aitiip Technology Center, dem Koordinator des Projekts, um den Startschuss für dieses Projekt zu geben, das über vier Jahre laufen wird. (Quelle: Aitiip)

Rotorblätter bestehen aus verschiedenen Werkstoffen: Holz, Metallen, Klebstoffe, Beschichtungen und faserverstärktem Polymer. Das Recycling von polymeren End-of-Life-Verbundwerkstoffen (EoL) ist aufgrund der Heterogenität der faserverstärkten Polymerwerkstoffe und der starken Haftung zwischen der Faserverstärkung und der Polymermatrix bei den üblichen duroplastischen Harzen sehr schwierig. Daher handelt es sich in den meisten Fälle um ein „Downcycling“. Das bedeutet, dass die Wertstoffe nur noch als Rohstoff für minderwertige Anwendungen eingesetzt werden können. Infolgedessen wird der größte Teil der Composites derzeit deponiert oder verbrannt.

Das Projekt Eolo-Hubs konzentriert sich auf drei Entwicklungsbereiche:

  • Neues Verfahren zur Optimierung der Demontage von Windturbinenflügeln, einschließlich Software und Werkzeuge für die Zukunft, die das Identifizieren und Trennen der Bestandteile eines Rotorblatts erleichtern, wenn dieses rückgebaut werden muss.
  • Das Entwickeln zweier nachhaltiger Technologien: Pyrolyse mit niedrigem Kohlenstoffgehalt und Solvolyse mit grüner Chemie für die Rückgewinnung von Glas- und Kohlenstofffasern.
  • Moderne Behandlungsverfahren: Die Eigenschaften der zurückgewonnenen Fasern sollen verbessert werden, damit sie in einem zweiten Lebenszyklus wieder als hochwertige Rohstoffe eingesetzt werden können.

Über eine digitale Plattform soll im Rahmen des Projekts ein effektiver Wissensaustausch möglich sein. Zwei Hubs werden den integralen Prozess der Stilllegung, des Recyclings und der Verwertung von Windparks in zwei vollständige Wertschöpfungsketten integrieren, ein dritter dient als Bindeglied zwischen Forschung und der Gesellschaft sowie der Industrie. Diese Plattform wird auch als Raum für Geschäftsvereinbarungen aus der Kreislaufwirtschaft dienen, die dazu beitragen sollen, das EoLo-Modell über den Pilotrahmen hinaus in die Praxis zu tragen.

Projektkarte Eolo-Hubs (Quelle: Polymeris)

Das von der EU im Rahmen des Horizon Europe Programms mit fast 10 Millionen Euro kofinanzierte Projekt Eolo-Hubs entwickelt eine nachhaltige Lösung zur Rückgewinnung hochwertiger Verbundwerkstoffe aus Rotorblättern von Windturbinen, in dem die Forschenden gemeinsam unterschiedliche Recyclingtechnologien für die Zukunft entwickeln. Die Laufzeit beträgt vier Jahre. Koordiniert wird das Projekt von der Fundacion AITIIP. Die Partner kommen aus insgesamt sieben Ländern: Echt regie in transitie B.V., Nordex Energy, Moses Productos, Mitsubishi Chemical Advanced Materials, Consorcio Aerodromo Aeropuerto de Teruel, Advantis APS, Fraunhofer ICT, Jansen Recycling Group, Mondragon Goi Eskola Politeknikoa Jose Maria Arizmendiarrieta S, Saint-Gobain Placo Iberica, Global Equity & Corporate Consulting, Nederlandse Organisatie voor Toegepast Natuurwetenschappelijk onderzoek TNO, Centro Ricerche Fiat, Polymeris, NCC Operations, University of Leeds, The Manufacturing Technology Centre.

Bild oben: Das Forschungsprojekt Eolo-HUBs zielt auf nachhaltige Prozesse um Verbundwerkstoffe aus der Windenergie zu recyceln und den Rückbau der Windkraftanlagen durch fortschrittliche Software zu optimieren. (Quelle: AITIIP)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung

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