Projekt InnoCity: filigrane Brücken für die Stadt der Zukunft

Mehr als 150 Jahre nach der weltweit ersten U-Bahn in London könnten künftig luftige Stahlbau-Brücken in die Höhe wachsen und Platz für den Verkehr schaffen. (Quelle: thyssenkrupp)

Im Projekt InnoCity setzt sich Thyssenkrupp mit den gesellschaftlichen Anforderungen an eine zeitgemäße urbane Planung auseinander. Dazu gehören auch innovative Fahrwege und Brücken auf filigranen Leichtbau-Stahlkonstruktionen, die eine eine besondere Ästhetik mit Praktikabilität verbinden.

Brücken aus Stahl oder Beton gibt es seit langer Zeit. Aufwand und Raumbedarf für solche Bauwerke sind allerdings hoch. Anders bei InnoCity: Durch die lange Lebensdauer und die industrielle Fertigung der einzelnen Elemente sinken die Gesamtkosten. Dabei nutzt Thyssenkrupp Verfahren aus der Automobilindustrie, zum Beispiel einen modularen und skalierbaren Baukasten aus Werkstoffen und Produktionstechnologien. So besteht der Fahrweg aus vorgefertigten Modulen, die vor Ort verschraubt statt verschweißt werden.

„Derzeit klären wir mit möglichen Anwendern das Potenzial von InnoCity. Parallel sind wir dabei, Grundsatzfragen zu klären: Wie langlebig ist die Struktur, und wie bemisst sich der volkswirtschaftliche Nutzwert solcher Vorhaben?“
(Dr. Lothar Patberg, Leiter des Bereichs Innovation bei Thyssenkrupp Steel Europe)

Individualität kombiniert mit standardisierter Fertigung senkt Kosten

Trotz standardisierter Fertigung bieten die Einzelelemente durch unterschiedliche Stützradien oder Steigungswinkel die Möglichkeit, jeden Fahrweg exakt den Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Durch ein bionisches Optimierungsverfahren können die Ingenieure die Strukturen und den Verlauf der Lasten für alle Fahrzeugarten auf den Brücken genau berechnen.

„Durch die virtuelle Zerlegung des Bauraums in viele kleine Abschnitte konnten wir mithilfe der Finiten-Elemente- Methode und bionischer Optimierung einen effizienten Materialeinsatz simulieren“.
(Andreas Cott, Projektleiter im Team Innovationen bei InnoCity)

Auf dieser Grundlage wurden die Träger im Design angepasst und statisch optimiert. Weil die Ingenieure 3D-Fertigungsverfahren einsetzen, ist es gelungen, leichtere Strukturen mit konventionellem Stahl zu entwickeln. Digitale Elemente schließlich, zum Beispiel Sensoren zur Verkehrszählung oder für den automatischen Mautabzug, könnten die Fahrwege auch auf den Einsatz autonomer Fahrzeuge vorbereiten.

Das Projekt InnoCity wurde bereits 2014 in einer Pressemitteilung von Thyssenkrupp vorgestellt.


Quelle und weitere Infos: Thyssenkrupp

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