Rohstoffeffizienz durch robuste Verbundgusswerkstoffe

Seit Mitte Januar läuft ein Gemeinschaftsprojekt der Forschenden an der TU Clausthal, an dem sich die Metallurgie-Abteilungen Gießereitechnik und Festkörperkinetik sowie das Simulationswissenschaftliche Zentrum. Im Mittelpunkt des grundlagenorientierten Forschungsvorhabens stehen Grenzflächenreaktionen bei der Herstellung neuer Verbundgusswerkstoffen.

Die Möglichkeit, Materialien mit unterschiedlichen mechanischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften in einem Bauteil zu kombinieren, führt zur Entwicklung von Hybridbauteilen mit verbesserten Eigenschaften. Dabei ist das Verbundgussverfahren eine effiziente Methode, um solche Bauteile herzustellen. Die Bildung intermetallischer Phasen ist hier ein wesentlicher Einflussfaktor für die Stabilität und Robustheit des endgültigen Bauteils. Deshalb ist das Verständnis und die Kontrolle der Bildung und des Wachstums dieser intermetallischen Verbindungen der Schlüsselfaktor, um die Verbundfestigkeit neu entwickelter Hybridbauteile zu optimieren.

Das Projekt „Grenzflächenreaktion und Diffusionskinetik an der fest-flüssig Phasengrenze von Verbundgusspartnern im System Al-Cu-Zn: Experimente und Mehrskalensimulationen“ wird für drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit fast einer Million Euro finanziert.

Ziel des Projekts ist, sequentiellen Mehrskalenmodell zur Vorhersage des Wachstums intermetallischer Phasen zwischen Aluminium und Messing beim Verbundguss zu erstellen. Dies bietet die Möglichkeit, geeignete Prozessparameter für eine feste Verbindung in Verbundguss- oder Schweißprozessen zu bestimmen und so das Erzeugen von Hybridbauteilen nachhaltig zu verbessern. Anwendung finden könnten solche Hochleistungshybride beispielsweise im Elektronikbereich, der Medizintechnik, im Schiffbau, in der Off-Shore-Technik sowie im Chemieanlagenbau.

Bild oben: Bringen sich gemeinsam in das neue DFG-Projekt auf dem Gebiet der Materialwissenschaften ein (von links): Prof. Babette Tonn (Institut für Metallurgie), Prof. Harald Schmidt (Institut für Metallurgie) sowie Juniorprofessorin Nina Merkert (Simulationswissenschaftliches Zentrum Clausthal-Göttingen). (Quelle: Kreutzmann)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung

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