Das Denken in leichten Strukturen und die Additive Fertigung gehören zusammen. Über 800 Aussteller zeigten im November auf der achten Formnext in Frankfurt, wie vielfältig die additive Fertigung einsetzbar ist. Dabei werden die Grenzen des Machbaren immer weiter verschoben. Infolgedessen findet man auf der Formnext in schöner Regelmäßigkeit interessante Entwicklungen, die den Leichtbau weiter voranbringen und neue Impulse schaffen.
„Besucher fanden auf der Formnext 2022 eine Vielzahl von Weltpremieren und das Who-is-Who der Additiven Fertigung. Insbesondere zeigte die Messe in diesem Jahr wie intensiv AM mittlerweile in anspruchsvollen, industriellen Anwendungen genutzt wird.“
Sascha F. Wenzler, Bereichsleiter Formnext, Mesago Messe Frankfurt
Die additive Fertigung kann insbesondere dazu beitragen, Prozesse und Produktionen zu dezentralisieren und Lieferketten widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen. Neue Entwicklungen zielten außerdem auf Ressourcenschonung und energieffiziente Produktion, um auch neue Produkte schneller auf den Markt zu bringen.
„Die Möglichkeiten der Additiven Fertigung sind grenzenlos und wir müssen dieses Potenzial auf eine Art und Weise freisetzen, die eine nachhaltigere Produktion gewährleistet.“
Frank Rosengreen Lorenzen, CEO des Danish AM Hub
Das Unternehmen Q.big 3D fokussiert sich auf großvolumige, schnelle Kunststoff-Drucke und hatte mit dem neuen VFGF-Verfahren eine Innovation im Gepäck. Wie das junge Unternehmen aus Baden-Württemberg arbeitet und welche Idee dahinter steckt:
Mit der GMP300 präsentierte Grob erstmals sein Liquid Metal Printing (LMP) zur Herstellung endkonturnaher Bauteile. Dabei wird ein Draht in Tropfen mit einem Durchmesser zwischen 380 und 700 µm verwandelt und mit einer Tropfenfrequenz bis 500 Hertz aufgetragen. Die Aufbaurate liegt bei maximal 320 cm3/h.
Auch etablierte Unternehmen wie Arburg oder Eplus zeigten neue Maschinen: Arburg brachte den neuen Freeformer 750-3X mit zur Messe, dessen Bauraum um das 2,5-fache gewachsen ist. In neue Dimensionen stößt auch EPlus mit einer großformatigen Multilaser-Maschine EP-M1250 vor. Diese besitzt einen Bauraum von 1258x1258x1350 mm3 und verfügt über neun Lasersysteme.
In Zusammenarbeit mit der Hessen Trade & Invest und der Wirtschaftsförderung Bremen hatte Leichtbau BW erneut einen Gemeinschaftsstand organisiert, um dort zukunftsweisende Innovationen aus Baden-Württemberg, Hessen und Bremen zu präsentieren. (Anm. d. Red.: Für Leichtbau BW war dies der letzte Messeauftritt, die GmbH wurde vom Land Baden-Württemberg zum Jahresende aufgelöst. Wir werden morgen ausführlicher berichten.)
„Um das Potenzial des industriellen 3D-Drucks für leichtere sowie funktionsoptimierte Bauteile voll auszuschöpfen, sind verbesserte Technologien, neue Werkstoffe sowie digitale Dienstleistungen gefragt.“
Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer der Leichtbau BW.
So ermöglicht die von Rosswag entwickelte Online-Plattform Addimap den Handel mit Prozessparametern und validierten Werkstoffdaten.
Karl Späh bietet als einer der ersten Dienstleister am Markt die spezielle Kombination des Multi-Jet-Fusion-Fertigungsverfahrens mit Polypropylen an.
Neue Ergebnisse aus der Forschung zum Anfassen präsentierte der InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM): Die Forschenden der Universität Stuttgart und des Karlsruher Instituts für Technologie zeigten Leichtfahrzeug „eVee“ vorgestellt, das mit neuen Elektromotoren aus der additiv-subtraktiven Fertigung ausgestattet ist.
Die beiden sinterbasierten 3D-Druck-Technologien Cold-Metal-Fusion und Mold Jet standen bei MIMplus Technologies im Fokus: am Beispiel eines filigranen Drehstellers in futuristisch anmutender Optik, zeigte das Unternehmen, dass es nicht immer Hightech-Teile sein müssen, um den Leichtbaugedanken konsequent umzusetzen.
Bild oben: Volle Hallen in Frankfurt bei der Formnext 2022 (Quelle: Mesago/ Mathias Kutt)
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