Ein durchschnittlicher Pkw beherbergt heute etwa 100 elektrische Verbraucher wie Lüftung, Heizung, Beleuchtung oder Fensterheber, ca. 40 kg Bordnetz und rund 2.000 m Kabel. Für weniger Gewicht könnten funktionsintegrierte Verbundwerkstoffe schaffen, sogenannte Smart Composites. Darunter verstehen Experten textilverstärkte Kunststoffe, in die funktionale Strukturen, also Sensoren, Aktoren und Elektronikkomponenten integriert werden. Dadurch werden aus passiven Textilien in Kombination mit Kunststoffen intelligente Halbzeuge, die beispielsweise im Automobil- und Luftfahrtsektor, der Medizintechnik und in der Baubranche Einsatz finden.
Im Erzgebirge hat sich ein Netzwerk aus über 60 Partnern der Region auf die Fahne geschrieben, mit dieser Technologie den Strukturwandel der Region voranzutreiben, allen voran die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH, die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung (SLK) der TU Chemnitz und das Berliner Strategie-Beratungsunternehmen bemorrow GmbH.
Sie verfolgen gemeinsam den Ansatz, dank interdisziplinärer Kompetenzen ein deutschlandweit führendes und international agierendes Innovations- und Wirtschaftsnetzwerk mit regionalen Firmen und Institutionen im Bereich der Smart Composites zu etablieren. Das Projekt „Smart composites ERZgebirge“ (SmartERZ) ist eines von 32 ausgewählten Vorhaben im Rahmen des Förderprogramms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“, das für den Zeitraum von April bis Oktober diesen Jahres Fördergelder in Höhe von insgesamt 200.000 € erhält.
„Wir möchten im wahrsten Sinne des Wortes durch dieses Vorhaben ein Wir-Denken unter den Akteuren erzeugen, um ein stabiles Netzwerk sowie branchen- und unternehmensübergreifende Wertschöpfungsketten zu etablieren.“
(Prof. Wolfgang Nendel, stellvertretender Leiter der Professur SLK an der TU Chemnitz)
„Insbesondere interdisziplinäre Themen rücken nun in den Fokus, denn Lösungen können nur durch ganzheitliche Konzepte herbeigeführt werden. An der TU Chemnitz wurden dafür bereits im Bundesexzellenzcluster MERGE die Forschungsgrundlagen geschaffen, die nun auch in anwendungsorientierte Projekte im Bereich Smart Composites überführt werden und somit zum Wissens- und Technologietransfer in Wirtschaft und Industrie beitragen.“
(Michael Heinrich, MERGE-Geschäftsführung).
Quelle und weitere Infos: TU Chemnitz
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