Spinnenseide: AMSilk kooperiert mit Airbus

Am Nachfolger für Carbonfasern basteln derzeit Airbus und das Biotech-Startup AMSilk. Ziel der Kooperation ist die Entwicklung eines neuen Faserverbundwerkstoffs, der Biosteel-Fasern verwendet.

Spinnenseide könnte sich als Faser für neue Verbundwerkstoffe in der Luftfahrt eignen. Davon sind AMSilk und Airbus überzeugt. (Quelle: Pixabay)

Die Biosteel Faser wurde von AMSilk entwickelt. Sie wird aus einem Biopolymer basierend auf natürlicher Spinnenseide hergestellt, einem Material, das für seine Stärke, Flexibilität und Robustheit bekannt ist.

AMSilk stellt Biosteel Fasern in einem geschlossenen biotechnologischen Prozess her, der das Produkt sehr nachhaltig macht. Auf fossile Brennstoffe wird bei der Herstellung vollkommen verzichtet.

Interessant ist die Faser für Airbus deshalb, weil besonders in den letzten Jahren die Luft- und Raumfahrtindustrie zum Bau des Rumpfes und der Flügel weniger Metall und Stahl ein und verwendet stattdessen zunehmend Carbonfaser-Verbundwerkstoffe. Carbon wird eingesetzt um die Flugzeuge leichter zu machen und so Kraftstoff einzusparen und Nutzlast zu erhöhen.

Ein neuer Verbundwerkstoff mit Spinnenseide von AMSilk könnte eine Leichtbauweise ermöglichen, die flexibel ist und wiederholten Belastungen, wie beispielsweise Stößen besser stand hält. So könnte weiteres Gewicht eingespart werden.

Airbus ist nun das erste Unternehmen der Branche, das mit dem neuen Biosteel Material experimentiert. Es soll untersucht werden, welche Möglichkeiten die seidige Faser bietet, sich dem Design und der Konstruktion von Flugzeugen auf völlig neue Weise zu nähern.

„Wir freuen uns, mit Airbus, dem weltweit führenden Hersteller von Hochleistungsflugzeugen, ein grundlegend neues Material zu entwickeln. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Materialien zu produzieren, die sowohl leistungsstark als auch nachhaltig sind. Die derzeitige Partnerschaft mit Airbus ist eine Chance, einen neuen, stärkeren und nachhaltigeren Kurs für die gesamte Luft- und Raumfahrtindustrie zu setzen.“
(Jens Klein, CEO von AMSilk)

AMSilk und Airbus wollen im Jahr 2019 einen Prototyp des Verbundwerkstoffs präsentieren.

Bild oben: AMSilk entwickelt gemeinsam mit Airbus aus Spinnenseide einen neuen Faserverbundwerkstoff als Bio-Material für den Flugzeugbau. (Quelle: Pixabay)


Quelle und weitere Infos: Pressebox und unter anderem: Handeslblatt, Wired, Bio-Ökonomie, Transkript

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