Stabile Schweißnähte bei Tailor Welded Blanks

Beide Bilder: Exemplarische Technologiedemonstratoren von umgeformten hybriden Aluminium-Stahl Tailor Welded Blanks (Quelle: Uni Stuttgart)

Tailor Welded Blanks (TWB) werden für den Leichtbau von Fahrzeug-Karosserien eingesetzt. Es sind Blechplatinen, für die beanspruchungsgerecht Blechzuschnitte unterschiedlicher Dicke und mit unterschiedlichen Eigenschaften im ersten Schritt flach miteinander verschweißt werden. Anschließend werden die Blanks durch Umformen und Tiefziehen zu gewichtsoptimierten Leichtbauteilen weiterverarbeitet.

Da bei Aluplatinen die Schweißnaht eine geringere Festigkeit hat als der umgebende Grund-Werkstoff können die Schweißnähte aus Schritt eins beim Weiterverarbeiten reißen. An der MPA der Uni Stuttgart in der Abteilung Fügetechnik und Additive Fertigung unter Leitung von Martin Werz wurde jetzt ein Verfahren entwickelt, das in den Fertigungsprozess eine Wärmebehandlung integriert.

Das Besondere dabei ist, dass die neu entwickelte Wärmebehandlungsstrategie bereits den Schweißprozess als lokales Lösungsglühen in den Prozessablauf mit einbezieht. Durch eine gezielte Wärmebehandlung bzw. Warmauslagerung direkt nach dem Schweißen ermöglicht das Verfahren einen bisher unerreichten Umformgrad und damit eine prozesssichere Integration von Tailor Welded Blanks aus Aluminium.

Und nicht nur das: Das Verfahren kann auch für hybride Tailor Welded Blanks aus Aluminium und Stahl angewendet werden. Es eröffnet so ganz neue Einsatzgebiete und den prozesssicheren Einsatz von Al-TWB sowie Al-Stahl-TWb im Leichtbau. Die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) unterstützt die Universität Stuttgart bei der Patentierung und Vermarktung der Innovation.

Hochfeste Hybridteile aus Alu- und Stahlblechen: Der Verfahren gewannn den ThinKing des Monats Juni 2019, einen Preis der Leichtbau BW.


Quelle und weitere Infos: Technologie-Lizenz-Büro TLB, Hannover Messe, Innovations-Report, Springer Professional

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.