Digitale Premiere 2021 und Lob für die Rapid.Tech 3D: Die Messe für Advanced Manufacturing (AM) hat mit mehr als 1.000 Teilnehmern aus 14 Ländern ihre virtuelle Premiere bestanden.

Nachhaltigkeit war der Leitgedanke des zweitägigen Digitalevents, dessen reibungslosen Ablauf Besucher, Referenten und Aussteller nahezu unisono lobten. Es bot einen Fachkongress mit Keynotes und Vorträgen in neun branchen- beziehungsweise technologiespezifischen Fachforen. Die Bedeutung von AM für ressourceneffizientes Produzieren verdeutlichten Experten aus Industrie und Wissenschaft auch in einer Podiumsdiskussion zum Abschluss des ersten Tages.

Der zweite Tag war der Luftfahrt gewidmet, die zu den Pionieren der additiven Fertigungsverfahren gehört. Die Branche bündelt ihre 3D-Druck-Aktivitäten unter anderem im AMIAS-Netzwerk und kann bereits einige Erfolge vorweisen, so Volker Thum, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. (BDLI), in seiner Keynote.

So ist es bei Cockpit-Türmodulen beim A320 gelungen, mit additiver Fertigung nicht nur die Hälfte des Gewichts sondern auch 50 % Kosten gegenüber der klassischen Herstellung einzusparen.

Bei Griffhalterungen für den A350 betragen die Kostenreduzierungen ebenfalls 50 % und das Gewicht sank sogar um 60 % . Doch es müssen noch einige Hindernisse überwunden werden, damit AM „in die Fläche“ kommt, so Thum. Gemeinsam mit Anwendern, Maschinenherstellern, Dienstleistern und Entwicklern müsse die gesamte AM-Kette so qualifiziert werden, dass ein dauerhafter sicherer Betrieb der Bauteile garantiert wird.

Alexander Altmann, Leiter Additive Fertigung bei Liebherr-Aerospace Lindenberg, berichtete über eine Fallstudie zur Fertigung von Aktuatoren für das Flügelenden-Klappantriebssystem der Boing 777X mittels additiver Technologien. Dabei waren Herausforderungen zu lösen wie thermische Spannungen in der Produktion, Druckabfälle im Betrieb, Oberflächenbehandlung und Verschleißoberflächen von Titanaktuatoren.

Auf der Veranstaltung wurden auch die Sieger des internationalen Designwettbewerbes 3D Pioneers Challenge gekürt. Der Hauptpreis ging an das Team Hexr aus Großbritannien für einen individualisierten Fahrradhelm, der mittels hochmoderner Technologien realisiert und als nachhaltiges Konzept auf den Markt gebracht wurde.

Felicia Hamm von der Hochschule Darmstadt ist Gewinnerin im Bereich Design und erhielt gleichzeitig den „Best Student Award“ für die konzeptionelle Anwendung eines sich sekundär verändernden Metalldrucks in einem sich selbst justierenden Ofen. Insgesamt wurden Geld- und Sachpreise in einem Gesamtwert von 70.000 Euro vergeben. Die 3D Pioneers Challenge ist der weltweit am höchsten dotierte und renommierteste Designwettbewerb seiner Art für Advanced Technologies.

Die Vorträge aus dem Kongressprogramm sowie die virtuellen Produktpräsentationen stehen bis zum 31. Juli 2021 hier bereit. Die nächste Rapid.Tech 3D findet voraussichtlich vom 16. bis 18. Mai 2022 statt – dann wohl wieder vor Ort in Erfurt.

Bild oben: Der Termin für die nächste Rapid.Tech 3D steht bereits fest: Am 16. bis 18. Mai 2022 trifft sich die 3D-Druck-Familie erneut (Bild: RapidTech)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung, K-Zeitung

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