
Die Stiftungsprofessur „Hochleistungsfasern und Verarbeitung“ der TU Chemnitz hat sich zum Ziel gesetzt, mit industrienahen Forschungsclustern wie der Open Hybrid LabFactory (OHLF) sowie mehreren Fraunhofer-Instituten neue Wege vom Rohstoff bis zum fertigen Hochleistungsbauteil aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen zu beschreiten. Zu diesem Zweck wurde nun ein weiterer Stiftervertrag mit dem polnischen Unternehmen Jastrzębska Spółka Węglowa Innowacje S.A. (JSW Innowacje), einer Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft der gleichnamigen Firmengruppe, unterzeichnet.
Die OHLF und die JSW beteiligen sich an der Ausstattung einer Forschungsanlage für die Stiftungsprofessur als Herzstück der Prozesskette zur Herstellung von Kohlenstofffasern. Die Wissenschaftler untersuchen, wie geförderte Steinkohle der chemischen Industrie zugeführt anstatt zur Verstromung in Kohlekraftwerken genutzt werden kann.
Diese Vorgehen soll eine Alternative zur chemischen Gewinnung von Grundchemikalien schaffen, aus denen derzeit nach Stand der Technik unter anderem Kunststofffasern als Precursor, also Ausgangsprodukt, auf molekularer Ebene für die Synthese von Carbonfasern hergestellt werden.
Aufbauend auf bisherigen Erkenntnissen zur Aufbereitung, Isolierung und Reinigung der Rohstoffe aus Braun- und Steinkohle wird sich die Stiftungsprofessur damit beschäftigen, welche der Rohstoffe sich ebenfalls als geeignete Ausgangsprodukte zur Kohlenstoff-Synthese eignen. An der Stiftungsprofessur sollen künftig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachgebiete Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Chemie und Physik interdisziplinär an der Carbonfaser-Herstellung für den Einsatz in neuen Leichtbauprodukten forschen. Informationen dazu erteilt Prof. Dr. Lothar Kroll.
Bild oben: Prof. Lothar Kroll (vorn), Direktor des Instituts für Strukturleichtbau an der TU Chemnitz, erläuterte den Vertretern des Stifterunternehmens „JSW Innowacje“ die Chemnitzer Leichtbauaktivitäten im MERGE Technologiezentrum. (Quelle: TU Chemnitz / Diana Schreiterer)
Quelle und weitere Informationen: TU Chemnitz
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