Warum versagen Klebverbindungen an Kunststoffen mit der Zeit? Dieser Frage gehen Forschende des SKZ und des Fraunhofer IFAM nach. Sie wollen ein grundlegendes Verständnis für die durch Additivmigration bedingte Schädigung von Klebverbindungen aufbauen, um letztlich duch geeignete Atmosphärendruckplasmabeschichtungen die Langzeitstabilität von Klebverbindungen zu verbessern.

Zum Versagen der Klebverbindungen führen häufig sogenannte medienunterstützte Spannungsrisse. Etwa 25 Prozent aller Schäden an Kunststoffen lassen sich auf diesen Mechanismus zurückführen. Die Spannungsrisse im Polymer werden nicht nur durch äußere Einflüssen, sondern auch durch in den Klebstoffen enthaltene Additive verursacht. Ebenso können Additive aus dem Polymer in der Lage sein, durch Migration in den Klebstoff den Klebverbund zu schädigen.

Die Forschenden wollen nun gemeinsam Ansätze erarbeiten, um mit Hilfe von Atmosphärendruckplasmabeschichtungen diese Schädigungen durch Additivmigration in Kunststoffklebungen zu vermeiden. Zunächst soll erforscht werden, welche der in den etablierten Kleb- und Kunststoffen eingesetzten Additive migrieren und Spannungsrisse verursachen können.

Ziel ist außerdem, Schutzschichtsysteme zu entwickeln, die diese Additivmigration in der Grenzschicht zwischen Kleb- und Kunststoffen unterdrücken können. Diese sollen nach einer Oberflächenvorbehandlung durch Atmosphärendruckplasma appliziert und auf ihre Sperrwirkung sowie Adhäsionseigenschaften untersucht werden.

Das Vorhaben wird über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Interessierte Unternehmen sind zur kostenfreien Teilnahme am projektbegleitenden Ausschuss eingeladen.

Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung

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