Die Berechnung der verursachten Treibhausgasemissionen über Wertschöpfungsketten und Branchen hinweg ist hochkomplex und scheitert häufig am ineffizienten Datenaustausch der beteiligten Systeme. Deshalb ist es eine gute Meldung, dass es der WBCSD-Initiative „Partnership for Carbon Transparency“ (PACT) gelungen ist, einen ersten Austausch von Emissionsdaten zwischen verschiedenen technischen Lösungen durchzuführen
Mit Unterstützung von McKinsey & Company als Fachpartner geht es in dieser Initiative darum die branchenübergreifende Transparenz von Treibhausgasemissionen zu erreichen und damit die unternehmerische Klimarechenschaftspflicht zu beschleunigen. Gemeinsam mit den Akteuren der Initiative – einschließlich iPoint-systems, dessen Innovation Hub CircularTree (Member of iPoint Group) sowie IBM, SAP und Siemens – wurde ein erster Austausch von standardisierten Daten unter Verwendung mehrerer interoperabler Technologielösungen realisiert.
Dies ist ein Meilenstein bei der Entwicklung des „Pathfinder Network“, das eine offene, dezentrale Netzwerkinfrastruktur bereitstellen wird, die es ermöglicht, verschiedene Technologielösungen miteinander zu verbinden und den Peer-to-Peer-Austausch von Daten über Wertschöpfungsketten und Branchen hinweg zu unterstützen. Ein solches Netzwerk ist notwendig, weil derzeit Vielzahl von Technologielösungen und Plattformen für den Austausch von Emissionsdaten entstehen, die alle interoperabel sein müssen, wenn echte Transparenz geschaffen werden soll.
Im vergangenen Jahr haben die Tech-for-Good-Organisation SINE Foundation und führende Technologieunternehmen gemeinsam auf dieses Ziel hingearbeitet.
„Dieser Meilenstein baut auf dem starken Fundament auf, das PACT seit der Gründung gelegt hat. PACT hat das Pathfinder Framework auf der COP 26 veröffentlicht und umfasst inzwischen über 60 WBCSD-Mitgliedsunternehmen sowie eine Vielzahl von Brancheninitiativen und anderen wichtigen Stakeholdern.“
John Revess, Senior Director for Net Zero Transformation beim WBCSD
Scope-3-Emissionen – die in der Wertschöpfungskette anfallen – machen in den meisten Wirtschaftszweigen über 80 Prozent der Emissionen aus – und sind dennoch bisher die große Unbekannte. Transparenz können wir aber nur dann schaffen, wenn auch diese Emissionen mit erfasst werden und zur Rechenschaftsppflicht eines Unternehmens dazugehören. Für Unternehmen, die sich auf dem Weg zu Netto-Zero befinden, bedeutet dies einen deutlichen Schritt nach vorne. Damit können sie fundierte Entscheidungen über die Beschaffung und Produktentwicklung treffen, in gezielte Dekarbonisierungsmaßnahmen in ihren Lieferketten investieren, genauere Angaben machen, den Fortschritt bei der Dekarbonisierung messen und verfolgen und die gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf umweltbezogene Transparenz einhalten.
„Um die Lieferketten zu dekarbonisieren, braucht es ein Ökosystem interoperabler Lösungen für den einfachen Austausch von CO2-Fußabdruckinformationen von Produkten. Wir freuen uns, Teil dieser Partnerschaft zu sein und Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“
Gunther Walden, Gründer und CEO von CircularTree (Member of iPoint Group).
Mit diesem ersten Datenaustausch der Initiative wurde der Grundstein für die Schaffung des Pathfinder Networks gelegt. Als Nächstes wird PACT mit der weiteren Unterstützung von iPoint, Microsoft und der SAGE Group neue technologische Komponenten einführen, die es Organisationen ermöglichen, das Pathfinder Network bis Ende des Jahres für den Austausch von Emissionsdaten in ihrer gesamten Lieferkette zu nutzen – ein wesentlicher Schritt, um die gemeinsame Vision von Transparenz Wirklichkeit werden zu lassen.
Das „Pathfinder Framework“, ein Leitfaden für die Berechnung und den Austausch von Emissionsdaten auf Produktebene über Wertschöpfungsketten hinweg, finden Sie hier (Englisch).
Bild oben: (Quelle: Depositphotos | krisdog)
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