Der Schalungs- und Gerüstsystemhersteller Peri hat in Lindau eine Wohnhausaufstockung mit Hilfe eines 3D-Betondruckers realisiert – nach Unternehmensangaben das weltweit erste derartige Projekt. Zunächst wurde das alte Dach abgebaut und eine neue Betondecke auf die bestehende Bausubstanz aufgesetzt, auf die dann das neue Stockwerk gedruckt werden konnte.
Das neue Stockwerk hat eine Grundfläche von 120 m2 und eine Höhe von 3,70 m. Wie bereits bei anderen Druckprojekten für Wohnhäuser in Beckum, (Nordrhein-Westfalen), Wallenhausen (Bayern) und Tempe (Arizona, USA) hat Peri bei der Wohnhausaufstockung den Portaldrucker Cobod BOD2 eingesetzt. Diese Drucktechnologie stammt vom dänischen Hersteller Cobod, an dem Peri bereits seit 2018 beteiligt ist.
Bei dieser Technik bewegt sich der Druckkopf über drei Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen. Der Vorteil: Der Drucker kann sich an jede Position innerhalb der Konstruktion bewegen und muss nur einmal kalibriert werden. Der BOD2 ist so zertifiziert, dass auch während des Druckvorgangs im Druckraum gearbeitet werden kann. Manuelle Arbeiten, wie z. B. das Verlegen von Leerrohren und Anschlüssen, können auf diese Weise einfach in den Druckprozess integriert werden.
Mit einer Geschwindigkeit von 1 m/s ist der BOD2 laut Peri aktuell der schnellste 3D-Betondrucker auf dem Markt. Für 1 m² doppelschalige Wand benötigt der Drucker rund 5 Minuten. Das eingesetzte Material i.tech 3D wurde von Heidelberg Cement speziell für den 3D-Druck entwickelt.
Bild oben: Schicht für Schicht hat der 3D-Drucker Cobod BOD2 die Wände bei der Aufstockung eines Wohnhaus in Lindau ausgedruckt. (Quelle: Peri)
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung, bpz
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