Den Verschnitt bei der Verarbeitung textiler Halbzeuge von 30 bis 50 Prozent weiter nutzbar zu machen, war das Ziel eines Forschungsprojekts am Sächsischen Textilforschungsinstitut (STFI) der Technischen Universität Chemnitz. Die Forscher prüften, ob sich Carbonabfälle als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Vliesstoffen eignen. Sie testeten Verschnittreste ebenso wie Pyrolysefasern und bebinderte Carbonfaserabfälle.
Es zeigte sich, dass sich trockene Verschnittreste, die als Absaugreste bei der Herstellung von Gelegen anfallen, besonders gut in Vliesstoffen verarbeitet lassen. Ihre einheitliche Länge, die sich durch den Randbeschnitt der Gelege ergibt, macht sie im Vergleich zu den anderen Carbonfaserabfällen homogener, was Fasertype, -schlichte und -länge angeht.
Die Wissenschafter untersuchten auch die Vliesbildungsverfahren und -verfestigungsmethoden auf die Infiltrationsgüte und die erzielbaren mechanischen Eigenschaften der Composite. Dabei erwies sich die Verfestigung mittels Vernadelung als größte Herausforderung für die Imprägnierung im HP-RTM-Prozess und bei Nasspressverfahren. Die besten Ergebnisse hinsichtlich Imprägnierung und mechanischer Laminat-Kennwerte ließen isch mit einer vernadelten, kardierten Variante erzielen. Die im Projekt enstandenen Vliesstoffe sind zwar etwas weniger fest und steif, haben jedoch für Anwendungen, bei denen ein geringeres Gewicht wichtig ist, ausreichende Kennwerte.
Bild oben: Ein Demonstrator veranschaulicht die Drapierfähigkeit der entwickelten Materialien in komplexen Geometrien und zeigt ein mögliches Anwendungsgebiet im Automobilbereich. (Quelle: STFI)
Quelle und weitere Infos: Autoland Sachsen, Textile Network, Maschinenmarkt, Sächsisches Textilforschungs-Insitut, ResearchGate
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