Winzige Mikro-Flugroboter ohne Motor oder Getriebe

Insektenähnliche Flugroboter gibt es bereits. Sie nutzen Motorgen und Getriebe um den schnellen Flügelschlag der Insekten nachzuahmen. An der Universität Bristol ist es nun einem Forscherteam gelungen, einen Mikroflugroboter zu entwickeln, der noch leichter ist, weil er auf herkömmliche Antriebsaggregate verzichtet.

Der Flügelschlag wird über eine Art künstliches Muskelsystem generiert, genannt LAZA (Liquid-Amplified Zipping Actuator). Jeder Flügel der libellengroßen Drohne besteht aus einer Elektrode, die zwischen zwei anderen, kleineren Elektroden an der Basis herausragt. Eine Hochspannung wird abwechselnd durch jede der Basiselektroden geschickt und zieht die Flügelelektrode der Reihe nach an. Wenn das schnell genug geschieht, entsteht eine Schlagbewegung, die durch ein flüssiges Dielektrikum zwischen den Elektroden verstärkt wird. ( Video auf Youtube)

„Mit dem LAZA üben wir elektrostatische Kräfte direkt auf den Flügel aus und nicht über ein komplexes, ineffizientes Übertragungssystem. Dies führt zu einer besseren Leistung, einem einfacheren Design und wird eine neue Klasse kostengünstiger, leichter Minidrohnen für Anwendungen, wie die autonome Inspektion von Offshore-Windturbinen, ermöglichen.“
Tim Helps, Hauptautor des Forschungsberichts, Uni Bristol

Die Entwicklung des elektrostatischen Antriebs für den Flügelschlag der winzigen Drohnen ist ein wichtiger Schritt bei der weiteren Miniaturisierung der fliegenden Roboterwinzlinge. So rücken abenteuerliche Anwendungen wie beispielsweise das Bestäuben von Pflanzen und das Auffinden von verschütteteter Menschen in eingestürzten Gebäuden.

Bild oben: Frontalansicht des Flugroboters (Quelle: Uni Bristol)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung, Newatlas

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