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Mit Local Surface Toughening zu höherer Verbindungsfestigkeit

Ein Fertigungsdemonstrator für das Local Surface Toughening für HLFC-Strukturen (Teilschnitt) (Quelle: DLR)

Spannungskonzentrationen in Faserverbundkunststoffen können zum Versagen von Bauteilen führen. Der Ansatz, diese per Zähmodifikation von Klebausläufen zu senken, wird bereits seit 30 Jahren verfolgt. Die bekanntesten Lösungen sind, entweder den Fügepartner anzuschrägen und damit einen weichen Übergang zu schaffen, oder die Klebeverbindung mit Bolzen am Rand zusammenzuhalten. Doch diese Lösungen sind teuer und aufwendig, nicht wirklich für hohe Stückzahlen anwendbar und nicht optimal für Faserverbundwerkstoffe geeignet.

Nun hat der Bereich Funktionsleichtbau des DLR eine Technik entwickelt, die Spannungskonzentrationen in Überlappungsklebungen reduziert. Diese lokale Oberflächenzähmodifikation (Local Surface Toughening) trägt dazu bei, dass Klebeverbindungen 80 Prozent mehr Last aushalten als ohne diese Modifikation.

Surface Toughening im Einsatz an der HLFC-Struktur. (Quelle: DLR)

Das Prinzip: Ein während der Herstellung des Faserverbundwerkstoffs eingebetteter weicher Kunststoffstreifen nimmt bei Belastung die Spannungskonzentrationen aus der Klebschicht auf. Die Spannungen in der Klebschicht homogenisieren sich, so dass die Verbindung deutlich besser hält.

Als Material für diese Verstärkung eignet sich beispielsweise Polyvinylidenfluorid (PVDF), ein thermoplastischer Fluorkunststoff. Ein Streifen davon kostet nur wenige Cent und verändert den Verklebungsprozess nicht.

Dieser Lösungsansatz wird derzeit in zwei Entwicklungsprojekten erprobt.


Quelle und weitere Infos: DLR, Electronic Library, Researchgate

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