Am Institut für Kunststofftechnik (IKT) der Uni Stuttgart wird in einem zweijährigen Projekt mit den GWW (Gemeinnützigen Werkstätten und Wohnstätten), Sindelfingen, eine leichte Transportbox für ein Elektrolastenrad entwickelt. Der Clou: bisherige Werkstoffe wie Aluminium oder harzgetränktes Holz sollen durch einen neuen Leichtbau-Werkstoff ersetzt werden.
Dieser besteht aus Abfall – genauer aus dem Abfallprodukt einer Biogasanlage, die Silphie-Fasern enthält (siehe Info-Box). Diese sollen als Fasern in einem faserverstärkten BioKunststoff verwendet werden. Das Projekt wird durch eine Ökobilanz begleitet und vom Land Baden-Württemberg gefördert.
Die Durchwachsene Silphie ist ein aus Nordamerika stammender Korbblütler, der hierzulande als Futterpflanze angebaut wird. Außerdem wird sie als potenzielle Energiepflanze angesehen, denn sie zeichnet sich durch eine hohe Biomasse und eine hohe Biogasausbeute aus, die mit Energiemais vergleichbar ist.
So produziert die Durchwachsene Silphie im Anbau ab dem zweiten Jahr zwischen 13 und 20 Tonnen Biomasse pro Hektar Anbaufläche. Sie ist mehrjährig und lässt sich über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren regelmäßig beernten.
Das Institut für Kunststofftechnik in Stuttgart arbeitet mit den Abteilungen Werkstofftechnik, Verarbeitungstechnik und Produktentwicklung auf der gesamten Breite der Kunststofftechnik. Daher werden die Werkstoff- und Zwischenproduktherstellung sowie die Produktprüfung am IKT übernommen.
Die GWW hat es sich zur Aufgabe gemacht, für behinderte Menschen in den Landkreisen Böblingen und Calw Arbeits- und Wohnplätze bereitzustellen. Die Montage erfolgt von und mit Menschen mit Behinderung in Calw in Baden-Württemberg. Das Unternehmen ist unter anderem für die Entwicklung des Prototyps im Projekt verantwortlich.
Bild oben: Lastenrad der Marke XCYC mit Transportbox (Quelle: xcyc.de/ GWW Patrick Werner)
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung, Kunststoffweb, Plasticker, Maschinenmarkt